06.03.2017rss_feed

Jeder dritte TV-Bericht über Lebensmittel mit reißerischem Titel

Dreh Jeiler WDR Kamera TV

Reißerische Titel sind bei Fernsehsendungen über die Lebensmittelbranche inzwischen gang und gäbe, allerdings nur bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Das zeigt eine Auswertung der Unternehmensberatung Engel & Zimmermann.

Demnach stand insgesamt jede dritte der im Jahr 2016 analysierten 419 Sendungen auf öffentlich-rechtlichen und weitere 79 auf privaten Kanälen unter einer tendenziellen Überschrift. Auffällig sei gewesen, dass sämtliche Beiträge mit Aufregertitel von öffentlich-rechtlichen Sendern ausgestrahlt worden seien, allen voran von NDR, ARD, WDR und SWR. Hingegen sei unter den Beiträgen der privaten Kanäle kein einziger mit kritischem Titel gewesen, berichtet Agra Europe.

Fleischbranche besonders oft betroffen

Engel & Zimmermann vermutet den Grund für den Unterschied in dem Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der sich ‚ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtet‘ und ‚insbesondere starke Informationsangebote als Markenzeichen‘ betrachtet. Besonders oft tendenziell betitelt worden seien im vorigen Jahr Sendungen über die Fleischbranche. Auf sie seien ein Fünftel der reißerischen Überschriften entfallen, wobei es vor allem um Produktbelastungen unter anderem mit Antibiotika und um Tierhaltungsverstöße gegangen sei.

 

Veggietrend spielte nur untergeordnete Rolle

Auf Platz zwei der Aufregerthemen seien in der Untersuchung die Molkereiprodukte gekommen, und zwar insbesondere der Preisverfall bei der Milch, berichtete Engel & Zimmermann. Platz drei habe die Obst- und Gemüsebranche eingenommen. Themenschwerpunkte seien dabei Produktbelastungen und das sogenannten Umfruchten gewesen. Beim Blick auf die Gesamtberichterstattung sei außerdem aufgefallen, dass sich auch 2016 wieder besonders viele Sendungen mit Qualitätschecks befasst hätten, stellte die Unternehmensberatung fest. Daneben sei es häufig um kritische Inhaltsstoffe gegangen, ebenso um allgemeine Gesundheitsaspekte wie zum Beispiel Diättrends. Der Veggietrend habe allerdings nur eine untergeordnete Rolle gespielt.


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