Tönnies fordert Anpassung der Exportzertifikate
Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) dürfe einen ASP-Ausbruch bei Wildschweinen nicht mit einem Ausbruch bei Hausschweinen gleichsetzen. Das fordert Clemens Tönnies aktuell in einem Bericht des niederländischen Fachmagazins Boerderij
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Die Frage sei nach wie vor nicht ob, sondern wann die ASP bei Wildschweinen in Deutschland ausbreche. Die daraus resultierenden Probleme mit dem Verkauf von Fleisch in Asien sehe er mit Sorge, so die Boerderij. Daher empfiehlt Tönnies, die Exportzertifikate anzupassen. Aktuell beziehen sich diese auf den Gesundheitsstatus aller Schweine in einem Land. Nach seiner Vorstellung sollten diese den Status der Nutztiere eines Landes betreffen.
Ideologische Diskussion unglücklich
Zudem stehe die Schweinehaltung angesichts des rückläufigen Schweinefleischverbrauchs in Nordwesteuropa unter Druck. In 10 Jahren sei dieser in Deutschland von 44 auf 39 kg pro Kopf gefallen. Zur Verbesserung der Akzeptanz gehöre die Erklärung der Voraussetzungen für die Fleischerzeugung. Für die Lizenz zum Produzieren sei das Erklären von Themen wie Kastration und Haltung sehr wichtig. Ideologische Diskussionen hingegen seien sehr unglücklich.
Wenn es gelingt, diese Akzeptanz zu halten, sieht Tönnies laut Boerderij nur wenige Hindernisse für eine rentable Produktion. Die steigende weltweite Nachfrage könne den rückläufigen Konsum hier mehr als übertreffen.
Aktuell sei es wichtig, die abwärts gerichtete Preisspirale bei Schweinefleisch zu durchbrechen. Denn der Preis sei inzwischen so niedrig, dass keiner, vom Erzeuger über den Schlachtbetrieb zum LEH, gut verdienen könne. Eine mögliche Problemlösung sieht Tönnies in der Produktion verschiedener Konzepte für den Einzelhandel. Nach seiner Auffassung sei der Konsument durchaus bereit, für verschiedene Qualitäten oder Geschmack zu bezahlen.