30.01.2018rss_feed

Tierschutzindikatoren am Schlachthof automatisch erfassen

Schweine Schlachten Zwei Schlachthaelften

Projekt zur automatisierten Erfassung von Tierschutzindikatoren beim Schwein am Schlachthof abgeschlossen. ISN: Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur objektiven Bewertung von Tierschutzindikatoren am Schlachtkörper.

Vom QS-Wissenschaftsfonds gefördert

Eine objektive Bewertung von Tierschutzindikatoren am Schlachthof - genau das war das Ziel eines durch den QS-Wissenschaftsfonds geförderten Pilotprojektes der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Projektpartner war neben anderen Beteiligten die ISN-Projekt GmbH. Im Rahmen des Projektes zur automatisierten Erfassung von Tierschutzindikatoren beim Schwein am Schlachthof sollte ein geeignetes Kamerasystem sowie Spezifikationen zur Beurteilung von zuvor festgelegten Tierschutzindikatoren (Ohrrand- und Schwanznekrosen sowie Haut- und Gelenksveränderungen) entwickelt und optimiert werden.

 

Fünf Kameras

Hierfür wurden in einem Schlachthof fünf 2D- oder 3D-Kameras am Schlachtband installiert, die auf Schinken, Rücken, Kopf und zwei Seitenansichten ausgerichtet waren und fünf Aufnahmen pro Schwein machten. Auf der Basis dieser Bildinformationen wurden dann die Algorithmen zur automatischen Befunderkennung programmiert und anhand einer Parallelbewertung einer Tierärztin justiert.

 

Einstellung und Interpretation

Im Zuge der Überprüfung des Systems konnte gezeigt werden, dass Ohrrand- und Schwanznekrosen bei voller Schlachtbandgeschwindigkeit eindeutig und zuverlässig erkannt wurden. Das System wäre darüber hinaus in der Lage, weitere Indikatoren (z.B. die Schwanzlänge) zu bewerten, sobald auch hierfür die entsprechenden Parameter erarbeitet sind. Als entscheidende Herausforderung stellten sich insbesondere die einheitlichen Definitionen und Grenzwerte der einzelnen Indikatoren heraus. Dies war auch ein Grund dafür, weshalb zu den Befunden der Haut- und Gelenksveränderungen noch keine Spezifikationen erarbeitet werden konnten.

 

Die ISN meint:

Schlachtbefunddaten können ein gutes und wichtiges Instrument für Schweinehalter sein, wenn es um die objektive Einschätzung der eigenen Erzeugung geht. Dafür müssen die Daten aber verlässlich, nachvollziehbar und wiederholbar sein. Genau hier liegt bislang der Knackpunkt, denn der Schlachtstandort und die erfassende Person haben einen riesigen Einfluss auf die visuell ermittelten Befunddaten am Schlachthof. Das nun abgeschlossene Projekt zur automatisierten Erfassung von Indikatoren ist deshalb ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur objektiven und auch im Nachhinein nachvollziehbaren Bewertung von Tierschutzindikatoren am Schlachtkörper. Grundsätzlich funktioniert das automatisierte System – jetzt gilt es, die passenden Einstellungen dafür zu finden und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.


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