26.05.2020rss_feed

Tierschutzbund fordert Fleischabgabe von 20 Cent je Kilogramm

Der Deutsche Tierschutzbund hat sich für eine zweckgebundene Abgabe von bis zu 20 Cent auf Fleisch ausgesprochen, die für den Umbau der Tierhaltung genutzt werden sollen

Der Deutsche Tierschutzbund hat sich für eine zweckgebundene Abgabe von bis zu 20 Cent auf Fleisch ausgesprochen, die für den Umbau der Tierhaltung genutzt werden sollen

Der Deutsche Tierschutzbund hat sich gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) für eine zweckgebundene Abgabe von bis zu 20 Cent auf Fleisch ausgesprochen, die für den Umbau der Tierhaltung genutzt werden soll.

ISN: Natürlich muss mehr Tierwohl auch bezahlt werden, das ist aber nur eines der Puzzleteile, die zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden müssen. Betrieben muss auch ermöglicht werden, mehr Tierwohl überhaupt umsetzen zu können und neue Gesetze und Verordnungen dürfen die Schweinehaltung hierzulande nicht vorab abwürgen.

 

Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung hat der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes Thomas Schröder sich für eine Zweckabgabe auf Fleisch ausgesprochen, die einen Umbau der Tierhaltung finanzieren soll. Der Verbandspräsident plädiert für eine Fleischabgabe von 10 bis 20 Cent, die auf den Preis aufgeschlagen wird, berichtet die NOZ. Laut Schröder sei es wichtig, dass die Abgabe zweckgebunden ist, sonst verdient sich der Handel eine goldene Nase und die Landwirte gehen leer aus. Kritik, wonach höhere Preise für Fleisch besonders Haushalte mit geringem Einkommen belasten würden, begegnete er mit der Aussage, man müsse in der Sozialpolitik nachsteuern und Hartz- IV-Sätze anpassen.

Wie die NOZ berichtet, kritisiert der Tierschutzbundpräsident auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die ihrer Verantwortung beim Thema Fleisch nicht nachkäme.

 

Die ISN meint:

Stückwerk, wohin man schaut – so muss man wohl auch die Forderung des Deutschen Tierschutzbundes einordnen. Dabei muss die Forderung ja gar nicht grundsätzlich falsch sein. Man kann diesen Weg im Vergleich mit anderen Vorschlägen prüfen – man muss ihn aber im Kontext mit den übrigen Rahmenbedingungen sehen. Das Abschlusspapier der sogenannten Borchert-Kommission zeigt einen guten Weg auf, wie man ganzheitlich an die Herausforderungen der Tierhaltung im Rahmen einer Nutztierstrategie herangeht. Natürlich muss mehr Tierwohl auch bezahlt werden, Herr Schröder. Wie man das machen kann, ist aber nur eines der Puzzleteile, die zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden müssen. Beispielsweise muss den Betrieben auch ermöglicht werden, mehr Tierwohl überhaupt umsetzen zu können. Auch muss das, was ansonsten an Gesetzen und Verordnungen auf den Weg gebracht wird, in die Nutztierstrategie passen und darf die Schweinehaltung nicht vorab abwürgen. Genau deshalb haben wir in einem gemeinsamen Schreiben mit anderen Verbänden und Organisationen an die agrarpolitischen Sprecher der Parteien gefordert, dass die Fraktionen im Bundestag die Bundesregierung im Rahmen eines Entschließungsantrag zur schnellen Umsetzung des Borchert-Papieres auffordert.


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