11.09.2014rss_feed

Tackmann will keine Skandalisierung der Landwirtschaft

In die Debatte um Bestandsobergrenzen in der Tierhaltung kommt Bewegung.

Das ist zumindest der Eindruck der agrarpolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke, Dr. Kirsten Tackmann. In einem Gespräch mit dem Presse- und Informationsdienst Agra Europe sagte sie: Der schwindenden Akzeptanz von landwirtschaftlichen Tierhaltungsanlagen insgesamt und der generellen Kritik an der Tierhaltung muss dringend begegnet werden. Dazu beitragen könne eine Begrenzung auf vernünftige Größenordnungen. Die Linksfraktion habe mit ihrer Forderung nach standortbezogenen Obergrenzen für Nutztierbestände einen konkreten Vorschlag in die Diskussion eingebracht. Demzufolge sollten diese Obergrenzen nach epidemiologischen, ökologischen und agrarstrukturellen Kriterien in der jeweiligen Region festgelegt werden.

Exportorientierte Agrarwirtschaft nicht zukunftsfähig

Zu einer Neuausrichtung in der Tierhaltung gehört für Tackmann auch die Einsicht, dass eine exportorientierte Agrarwirtschaft nicht zukunftsfähig ist. Eine stärkere Orientierung auf den Binnenmarkt sei eine Voraussetzung für eine gesellschaftlich akzeptierte Tierhaltung. Der russische Importstopp für Agrargüter aus der EU bestätige das hohe Risiko einer Ausrichtung auf internationale Märkte.

Sachlichkeit statt Polarisierung gefordert

Gleichzeitig warnte Tackmann vor einer Tendenz zu einer zunehmenden Polarisierung in der agrarpolitischen Debatte: Die permanente Skandalisierung, wie sie teilweise von den Grünen in der Agrarpolitik betrieben wird, halte ich ebenso für falsch wie die einseitige Ausrichtung von CDU und CSU an den ökonomischen Interessen der Agrarwirtschaft. Insgesamt müsse die Debatte um die Landwirtschaft sachlicher geführt werden. Bei allem Änderungsbedarf etwa im Tier- und Umweltschutz dürfen die Anliegen der Betroffenen nicht aus den Augen verloren werden, mahnt Tackmann. Dazu zähle eine Anerkennung der bereits erzielten Fortschritte: Ich wehre mich dagegen, eine ganze Branche an den Pranger zu stellen.

 


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