24.07.2020rss_feed

Studienergebnisse zu Ursachen des Corona-Ausbruch bei Tönnies veröffentlicht

Zerlegung

Der Corona-Ausbruch im Schlachtunternehmen im Tönnies-Standort in Rheda-Wiedenbrück lässt sich laut einer gemeinsamen Studie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Heinrich-Pette-Instituts, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) auf einen Tönnies-Mitarbeiter in der Rinderzerlegung zurückführen, der das Virus im Umkreis von acht Metern auf mehrere Personen durch Aerosole übertragen haben soll. Die Wohnsituation der Arbeiter habe hingegen keine wesentliche Rolle gespielt.

 

In einer gemeinsamen Studie haben das HZI und das HPI die Ursprünge des ersten SARS-CoV-2-Ausbruchs im Mai 2020 bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück untersucht.

 

Superspreader in Rinderzerlegung

Die Ergebnisse rekonstruieren initiale Übertragungsereignisse im Mai 2020: Ausgehend von einem einzigen Mitarbeiter sei das Virus auf mehrere Personen in einem Umkreis von mehr als acht Metern übertragen worden. Die hauptsächliche Übertragung soll im Zerlegebereich für Rinderviertel stattgefunden haben, in dem die Luft umgewälzt und auf zehn Grad Celsius gekühlt wird.

Demgegenüber habe die Wohnsituation der Arbeiter während der untersuchten Phase des Ausbruchs der Studie zufolge keine wesentliche Rolle gespielt.

Laut Medienberichten soll der Mitarbeiter aus der Rinderzerlegung Kontakt zu Westfleisch-Personal gehabt haben, als dort das Coronavirus schon ausgebrochen war.

Klimatisierte Bedingungen förderten Aerosolübertragung über weite Distanzen

Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Bedingungen des Zerlegebetriebs – also die niedrige Temperatur, eine geringe Frischluftzufuhr und eine konstante Luftumwälzung durch die Klimaanlage in der Halle, zusammen mit anstrengender körperlicher Arbeit – die Aerosolübertragung von SARS-CoV-2-Partikeln über größere Entfernungen hinweg förderten, sagt Prof. Adam Grundhoff, Mitautor der Studie und Forschungsgruppenleiter am HPI.


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