Strukturwandel in Dänemark: Weniger Mäster und Aufzüchter – Mehr Sauenhalter
Der Strukturwandel in der dänischen Schweineproduktion ist weiter in vollem Gange.
Wie der Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Basis von kürzlich veröffentlichten Daten der Landwirtschaftszählung berichtete, gab es im Sommer 2014 nur noch 3.626 Schweine haltende Betriebe im Land. Innerhalb eines Jahres haben demnach 229 Erzeuger oder 5,9 % ihre Tiere komplett abgeschafft.
Mehr Sauenhalter
Zuwachs konnte der dänischen Statistik zufolge lediglich die Gruppe der Sauenhalter verbuchen: Deren Zahl erhöhte sich um 74 auf 510 Unternehmen. Allerdings kann der Anstieg auch aus der Abschaffung von Masttieren und der alleinigen Spezialisierung auf die Sauenhaltung resultieren.
Ferkelaufzüchter mit höchster Aufgaberate
Mit einem Minus von 14,9 % verzeichnen die Ferkelaufzuchtbetriebe die höchste Aufgaberate. Die Zahl der reinen Mastbetriebe nahm gegenüber 2013 um 10,1 % auf 1.569 ab, die der Höfe mit gemischter Haltung von Sauen und Schlachtschweinen um 6,5 % auf 1.359 Betriebe, fasst Agra Europe zusammen.
Strukturwandel zwingt dänische Landwirte in die Insolvenz
Insgesamt haben in den vergangenen 20 Jahren in Dänemark rund 19.100 Schweinehalter oder 84 % ihre Produktion aufgegeben. Die Insolvenzen in der Landwirtschaft sind nach Angaben des Nationalen Statistikamtes im Frühjahr 2015 so hoch gewesen wie zuletzt 1993. Laut Agra Europe hat sich die landwirtschaftliche Situation vor allem durch die Folgen des Russland-Embargos und der ausbleibenden Nachfrage großer internationaler Abnehmer verschlechtert. Schweine- und Milcherzeuger bewegten sich zunehmend in einem Teufelskreis hoher Verbindlichkeiten, geringer Einnahmen aus der Produktion und nachlassender Liquidität. Die Landwirtschaftliche Finanzierungsbank geht laut dem Fachmagazin Landbrugs Avisen
davon aus, dass rund ein Drittel der landwirtschaftlichen Unternehmen Dänemarks in den roten Zahlen
steckt oder sogar unmittelbar vom Bankrott bedroht ist.