Staudte stellt niedersächsischen Agrarhaushalt 2026 vor – ISN: Enttäuschend für die Schweinehalter im Land

Ab 2027 sollen Schweinehalter in Niedersachsen wieder am Agrarinvestitionsförderprogramm teilnehmen können ©BRAUERS.com, Canva
Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte erläutert in einer Rede den Haushalt 2026 für ihr Ressort. Ab 2027 sollen Schweinehalter in Niedersachsen wieder am Agrarinvestitionsförderprogramm teilnehmen können.
ISN: Enttäuschende und vage Unterstützungszusagen für niedersächsische Schweinehalter. Allein die niedersächsischen Sauenhalter müssen in den kommenden Jahren eine Milliarde in den Umbau der Ställe investieren. Um das zu stemmen, brauchen sie substanzielle finanzielle Unterstützung. Andernfalls wird die Erzeugung abwandern.
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte hat in ihrer Rede zum Haushalt ihres Ministeriums 2026 das Aus des Bundesförderprogramms zum Umbau der Tierhaltung als einen schweren Schlag für die Landwirtschaft in Niedersachsen bezeichnet. Zig-Millionen gingen in Niedersachsen den Tierhaltern in den nächsten Jahren verloren, obwohl der Bedarf enorm sei. Kein Bundeslandwirtschaftsminister habe Niedersachsen so sehr geschadet, wie Alois Rainer, so Ministerin Staudte in ihrer Rede.
AFP in Niedersachsen ab 2027 auch wieder für Schweinehalter
Für die Förderung von Stallinvestitionen aus dem Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) seien aus GAK- und EU-Mitteln für 2026 16,4 Mio. Euro eingeplant – die Schweinehaltung sei aufgrund des noch laufenden Bundesförderprogrammes in 2026 hierbei nicht berücksichtigt. Ministerin Staudte kündigte an, dass die Schweinehaltung ab 2027 wieder beim AFP dabei sei. Wie viele Mittel dann zur Verfügung stehen, dazu nannte die Ministerin keine Zahlen.
ISN: Zu wenig Unterstützung von der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin
Der ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack zeigte sich verärgert angesichts der vagen Unterstützungsaussagen aus Niedersachsen: Wenn die Ministerin sich enttäuscht zeigt, dass das Bundesförderprogramm vorzeitig eingestampft wird, ist das nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist aber, dass sie selbst nicht in die Pötte kommt, um den niedersächsischen Schweinehaltern eine klare Perspektive geben, wie sie den Umbau der Schweinehaltung stemmen sollen. Sie selbst hat den immensen Investitionsbedarf doch auch erkannt. Nur zu verkünden, dass die Schweinehalter ab 2027 wieder am niedersächsischen AFP teilnehmen können, ist zu wenig. Dieser Fördertopf ist hinsichtlich seines Umfanges ein Witz zu dem, was allein für die Sauenhaltung notwendig wäre! Natürlich stehen die Umbaufristen schon länger fest, aber die Baukosten sind extrem hoch und in den vergangenen Jahren auch heftig gestiegen. Hinzu kommt: Wenn die bisherigen Förderbedingungen nicht angefasst werden, kommen Schweinehalter nicht einmal an diesen viel zu geringen Betrag
.
Aktuelle Abfragen der ISN unter niedersächsischen Sauenhaltern zeigen, dass diejenigen, die Deckzentrum und Abferkelbereich umbauen müssen, im Mittel rund 1,7 Millionen investieren müssen. Allein auf die niedersächsische Ferkelerzeugung bezogen, ergibt sich nach den Ermittlungen der ISN schon ein Investitionsbedarf von rund einer Milliarde Euro. Dabei ist bereits berücksichtigt, dass ein Teil der Betriebe aussteigen wird. Es wird also sehr schnell deutlich, dass allein für die niedersächsischen Sauenhalter in den kommenden Jahren ein Fördervolumen von mehreren Hundertmillionen Euro notwendig wird, wenn man die Sauenhaltung im Land halten will
, fasst der ISN-Geschäftsführer Staack zusammen.