06.12.2022rss_feed

Spanien: Ferkelimporte nehmen zu

©Pixabay

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Spaniens Zuwächse bei der Schweinefleischproduktion waren in den vergangenen Jahren nicht nur auf größere Tierbestände zurückzuführen, sondern auch auf eine Ausweitung der Lebendeinfuhr. Insbesondere der Ferkelimport aus anderen EU-Staaten hat zugenommen, berichtet AgE.

 

Nach Angaben des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft L&F mit Verweis auf spanische Handelsdaten führte Spanien von Januar bis September 2022 insgesamt fast 1,76 Mio. Jungschweine bis zu einem Gewicht von 50 kg ein; das waren 7,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Werden jedoch die ersten drei Quartale 2020 als Vergleichsbasis genommen, war ein Anstieg von rund 459.000 Stück oder 35,4 % zu verzeichnen.

 

Die meisten Ferkel kommen aus den Niederlanden

Mit Abstand größter Lieferant waren die Niederlande, die laut Statistik in den ersten neun Monaten 2022 gut 1,26 Mio. Ferkel gen Süden schickten. Vervielfacht hat sich im Vergleich mit 2020 der Ferkelbezug aus Dänemark und Belgien. Es kann davon ausgegangen werden, dass der sinkende Sauenbestand in den Niederlanden zu höheren Ferkelimporten aus diesen beiden Ländern führte. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 150.000 Ferkel aus Dänemark und 122.000 aus Belgien nach Spanien eingeführt. Ebenfalls ein wichtiger Lieferant für Jungschweine ist Portugal, das in den ersten drei Quartalen 2022 rund 113.500 Ferkel im Nachbarland absetzte. Auch aus Deutschland stieg laut Statistik die Zahl der importierten Tiere, und zwar im Vergleich zu Januar bis September 2021 um gut ein Fünftel auf fast 83.700 Stück.

 

Mehrere Gründe führten zu erhöhtem Importbedarf

Die oft saisonal entstehenden Preisunterschiede zwischen den Ländern sind eine Triebfeder für den wachsenden Ferkelhandel, zuletzt aber auch Tiergesundheitsprobleme im spanischen Sauenbestand mit einem reduzierten Ferkelangebot. Ein weiterer Faktor sind die in der Vergangenheit stark ausgebauten Schlachtkapazitäten in Spanien, deren Auslastung unter anderem auch mit Auslandsschweinen erfolgen soll.

In den ersten drei Quartalen 2022 ist Spaniens Schlachtschweineeinfuhr gegenüber der Vorjahresperiode jedoch moderat um 2,6 % auf 544.900 Tiere gesunken, da weniger Tiere aus Belgien und Frankreich kamen. Dafür verdoppelte sich der Bezug aus Portugal auf fast 273.000 Tiere, womit die Minderliegerungen aus anderen Ländern nahezu ausgeglichen wurden.


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