04.11.2021rss_feed

Spanien bleibt Spitzen-Schweinefleischlieferant für China

Spanien bleibt Chinas wichtigster Schweinefleisch-Lieferant. Die deutschen Exporte nach China sind 2021 nahezu komplett eingebrochen. ©ISN nach Agra Europe (AgE)

Spanien bleibt Chinas wichtigster Schweinefleisch-Lieferant. Die deutschen Exporte nach China sind 2021 nahezu komplett eingebrochen. ©ISN nach Agra Europe (AgE)

China hat den Schweinebestand nach den Einbrüchen durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) inzwischen wieder deutlich aufgestockt. Dementsprechend sind die Schweinefleischeinfuhren in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen. Spanien konnte seine führende Position als Top-Lieferant trotzdem weiter ausbauen, berichtet Agra Europe (AgE).

 

Chinas Importbedarf 2021 rückläufig

Chinas Schweinefleischeinfuhren sind in den vergangenen Monaten wegen des umfangreicheren heimischen Angebots deutlich zurückgegangen. Wie der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Basis von Daten der Pekinger Handelsstatistik berichtete, verringerte sich der Schweinefleischimport einschließlich Nebenerzeugnissen in den ersten drei Quartalen 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 252.000 t bzw. 6,0 % auf 3,93 Mio. t. Rund 77 % davon entfielen auf frische und gefrorene Ware, deren Bezug auf 3,02 Mio. t abnahm; bei den Schlachtnebenerzeugnissen war der prozentuale Rückgang auf 907.400 t ähnlich groß.

 

Spanien baut Spitzenposition trotzdem aus

Trotz der zuletzt regelrecht eingebrochenen Einfuhren Chinas, im September waren es nur noch gut 310.000 t, konnte Spanien aufgrund der hohen Exporte zu Jahresbeginn seine führende Position als Top-Lieferant ausbauen. Die Iberer steigerten ihren Absatz von Hälften und Teilstücken in der Volksrepublik gegenüber Januar bis September 2020 um 53,4 % auf fast 945.000 t. Zusammen mit den Byproducts wurden insgesamt 1,16 Mio. t dorthin verkauft, fast die Hälfte mehr als in der Vorjahresperiode.

 

USA steigern Export von Nebenprodukten

Mit großem Abstand auf Spanien folgte die Konkurrenz aus den USA mit 601.100 t; das war zudem gut ein Fünftel weniger als im Vergleichszeitraum. Zwar konnten die Amerikaner ihre Lieferungen von Nebenerzeugnissen nach China um 30,0 % auf 243.000 t steigern; bei der frischen und gefrorenen Ware wurde jedoch ein Minus von annähernd 223.000 t beziehungsweise 38,3 % auf 358.100 t verzeichnet. Der Wettbewerber Brasilien baute hingegen seine Exporte von gefrorenem Schweinefleisch in die Volksrepublik um 17,0 % auf 402.600 t aus, bei den Nebenerzeugnissen von niedrigem Niveau ausgehend um 81,0 % auf knapp 14.100 t.

 

Auch andere EU-Staaten steigern Ausfuhren

Neben Spanien konnten sich auch viele andere EU-Staaten bei Betrachtung des gesamten bisherigen Jahresverlaufs über höhere Ausfuhrmengen nach China freuen; dazu zählten die Niederlande, Dänemark und Frankreich. In den vergangenen Monaten haben sich aber auch ihre Verkäufe nach China stark verringert, u.a. weil Schlachthöfe in Spanien und Frankreich wegen angeblicher Hygiene- oder Veterinärverstöße für die Einfuhr in die Volksrepublik gesperrt wurden. Wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist Deutschland derzeit völlig von den Exportmöglichkeiten nach China abgeschnitten. Im vergangenen Jahr wurden in den ersten drei Quartalen noch 563.400 t deutsches Schweinefleisch nach China exportiert, 2021 praktisch gar nichts mehr.


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