05.08.2022rss_feed

Schweineschlachtungen kräftig zurückgegangen

Halbjahresbilanz:  Die stärksten Einbußen sind bei der Schweinefleischerzeugung zu verzeichnen ©Destatis

Halbjahresbilanz: Die stärksten Einbußen sind bei der Schweinefleischerzeugung zu verzeichnen ©Destatis

In der ersten Jahreshälfte 2022 ist die Schweinefleischerzeugung in Deutschland laut Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Vergleich zum Vorjahr um 10 % zurückgegangen.

ISN: Auch wenn man bei der Bewertung der Schlachtzahlen und Schlachtgewichte die Verzerrungen durch den Abbau des Corona-bedingten Schweinestaus Anfang letzten Jahres berücksichtigen muss, spiegeln die erneut gesunkenen Schlachtungen einmal mehr die dramatische Strukturkrise in der Schweinehaltung deutlich wider.

 

2,3 Mio. Schweine weniger am Haken

Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, schlachteten die deutschen Betriebe in den ersten sechs Monaten des Jahres 23,8 Millionen Schweine. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Rückgang von rund 2,3 Millionen geschlachteten Tieren beziehungsweise 8,9 %. Die erzeugte Schweinefleischmenge war im 1. Halbjahr 2022 mit 2,3 Millionen Tonnen um 10,1 % niedriger als im Vorjahreszeitraum (-253.800 Tonnen). Auch das durchschnittliche Schlachtgewicht der Schweine ging um etwas mehr als ein Kilogramm auf 96,31 Kilogramm zurück. Ein zentraler Grund für die sinkende Schweinefleischerzeugung sind die rückläufigen Schweinebestände in Deutschland.

 

Die ISN meint:

Auch wenn man bei der Bewertung der Schlachtzahlen und Schlachtgewichte die Verzerrungen durch den Abbau des Corona-bedingten Schweinestaus und das damit verbundene höhere Schlachtaufkommen Anfang letzten Jahres berücksichtigen muss, spiegeln die drastisch gesunkenen Schlachtungen die dramatische Strukturkrise in der Schweinehaltung dennoch deutlich wider.

Die Anzahl der insgesamt gehaltenen Schweine in Deutschland befindet sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren und die letzten Viehzählungsergebnisse haben gezeigt, dass die Ausstiegswelle immer weiter rollt.

Damit nicht noch mehr Betriebe aus der Schweinehaltung aussteigen und die heimische Versorgung mit Schweinfleisch weiter wegbricht, ist es wichtiger denn je, dass Fleisch aus Deutschland endlich Vorfahrt in Deutschland bekommt und die Bundesregierung eine Herkunftskennzeichnung bei allen Schweinefleischprodukten und auf allen Absatzwegen verpflichtend einführt.

 


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