11.05.2021rss_feed

Schweineschlachtungen im ersten Quartal 2021 noch stärker rückläufig als üblich

Der Bestandsabbau in der deutschen Schweinehaltung führt unter anderem zum rückläufigen Schlachtschweineangebot (Bild ©Canva)

Der Bestandsabbau in der deutschen Schweinehaltung führt unter anderem zum rückläufigen Schlachtschweineangebot (Bild ©Canva)

Mit einem Minus von 4,2 % fiel der Rückgang der Schweineschlachtungen in Deutschland im ersten Quartal 2021 noch stärker als in den vergangenen Jahren aus. Zurückzuführen ist dies auf einen deutlichen Bestandsabbau im Inland sowie auf stark reduzierte Importe aus den Nachbarländern.

 

Mit 13,43 Mio. Schweinen wurden im ersten Quartal 2021 rund 586.200 Tiere weniger geschlachtet als im Vorjahreszeitraum. Vor dem Hintergrund, dass im Januar und Februar der riesige Schweinestau abgebaut wurde, ist der Rückgang der Schlachtzahlen von 4,2 % beachtlich. Durch die höheren Schlachtgewichte verringerte sich die Schweinefleischerzeugung aber lediglich um 2,6 % gegenüber den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres auf 1,31 Mio. Tonnen.

Weniger Schlachtschweine aus dem Ausland importiert

Ein Grund für die rückläufigen Schlachtzahlen war, dass wegen der knappen Schlachtkapazitäten deutlich weniger Schweine aus den Nachbarländern zur Schlachtung nach Deutschland kamen. Vor allem aus den Niederlanden und Belgien waren die Anlieferungen geringer. Dadurch sank die Zahl der Schlachtungen von ausländischen Schweinen im ersten Quartal 2021 um 489.000 Schweine bzw. 61,1 % auf nur noch 310.700 Stück. Besonders in Nordrhein-Westfalen machte sich dies bemerkbar. Die Zahl der Schlachtungen ausländischer Schweine brach um 322.000 Schweine bzw. 82,2 % auf 68.500 ein. Die Gesamtschlachtungen sanken um 5,3 % auf 4,42 Mio.

Geringeres Schlachtschweineangebot aus den deutschen Ställen

Der noch wichtigere Grund für den Rückgang der Schlachtzahlen war das geringere Angebot an nachwachsenden Schweinen in den deutschen Ställen, weil die Bestände während des Schweinestaus (inkl. Tiefstpreisen) stark reduziert wurden.

Zum einen wurden seit September 2020 deutlich weniger Ferkel aus den Niederlanden und Dänemark importiert, wodurch Anfang 2021 weniger Schweine zur Schlachtreife kamen.

Zum anderen sind die deutsche Sauenbestände seit Jahren rückläufig. Trotz leichter Produktivitätszuwächse nimmt damit die Zahl der deutschen Ferkel immer weiter. Ab September 2020 war zu beobachten, dass dieser rückläufige Trend zusätzlich verstärkt wurde. Die Zahl der Sauenschlachtungen lag wochenlang weit über den üblichen Werten. Das dadurch noch stärker verringerte Angebot an Ferkeln und schließlich auch an schlachtreifen Schweinen ist noch nicht in den Schlachtzahlen des ersten Quartals ablesbar, sondern wird sich erst im kommenden Sommer zeigen.


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