15.10.2021rss_feed

Schweinehalter brauchen jetzt finanzielle Unterstützung!

Aktuell verlieren Sauenhalter sowie Mäster 60-70 € je Schwein, bei vielen geht es um die Existenz. Diese im Wesentlichen durch Corona hervorgerufene Krisensituation können die Schweinehalter nicht lange durchhalten.

Aktuell verlieren Sauenhalter sowie Mäster 60-70 € je Schwein, bei vielen geht es um die Existenz. Diese im Wesentlichen durch Corona hervorgerufene Krisensituation können die Schweinehalter nicht lange durchhalten.

Eines ist ohne Zweifel klar: Schweinehalter brauchen angesichts der aktuell desaströsen Lage, die maßgeblich durch die Corona-Pandemie hervorgerufen wurde, jetzt finanzielle Unterstützung. Deshalb sind kurzfristig die Corona-Überbrückungshilfen von enormer Bedeutung, um den Betrieben über die aktuelle finanzielle Notlage hinweg zu helfen. Aber auch mittelfristig brauchen die Schweinebetriebe weitere finanzielle Unterstützung durch Prämien – egal ob sie nun Ausstiegs-, Zukunfts- oder Umstrukturierungsprämien genannt werden. Wichtig für die ISN ist, dass der Fokus dabei auf den auch weiter aktiven schweinehaltenden Betrieben liegt. Die in der Berichterstattung zuweilen herausgearbeitete Ablehnung finanzieller Hilfen ist nicht richtig! Natürlich braucht es die finanzielle Unterstützung der Schweinehalter – unbedingt! Es geht lediglich um die Ausgestaltung der Unterstützung und die Frage wie der Fokus bei diesen mittelfristigen Hilfen gelegt wird.

 

Ausstieg fördern?

Die Corona-Pandemie hat die Schweinehaltung in eine Strukturkrise geführt. Vor dem Hintergrund unserer Umfrageergebnisse zur Zukunft der Schweinehaltung ist eine Diskussion um Ausstiegsprämien gut nachvollziehbar. Wir haben uns intensiv damit befasst und in unseren Gremien diskutiert. Dabei hat sich die Meinung gebildet, dass der Fokus auf den weiterhin aktiven Betrieben liegen muss. Eine reine Ausstiegsprämie nach dem niederländischen Vorbild wird dem nicht gerecht. Sie würde lediglich zur Verlagerung der Erzeugung ins Ausland führen. Trotzdem gilt: Das eine tun und das andere nicht lassen.

 

Eine Zukunftsprämie?

Deshalb wäre eine differenzierte Zukunftsprämie sinnvoll, durch die vorrangig die zukünftig weiter aktiven Schweinehalter finanziell unterstützt werden sollen. Sie könnte aber je nach regionaler Einordnung durchaus auch Ausstiegskomponenten enthalten, durch die auch aussteigende Betriebe profitieren würden. Damit könnte nämlich mit Blick auf unüberwindbare Genehmigungshürden eine Chance auf notwendige Betriebsentwicklungen ermöglicht werden.

 

Vorfahrt für 5xD

Eine zukunftsfähige deutsche Schweinehaltung kann aber nur funktionieren, wenn die einzelnen Maßnahmen wie Zahnräder ineinandergreifen. Ganz wichtig ist hierbei ein Gesamtkonzept, das zwingend auch eine konsequente Herkunftskennzeichnung bis zur Geburt der Ferkel für alle Schweinefleischprodukte beinhalten muss. Natürlich kann es auch nur funktionieren, wenn Ferkelerzeuger und Schweinemäster schnell auskömmliche Preise bekommen und zwar solche, die auch Unternehmensgewinne möglich machen.


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