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Schweden führt Herkunftskennzeichnung für Fleisch ein – ISN: Özdemir muss auch in Deutschland nachziehen!

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir lässt bei der Herkunftskennzeichnung  ein couragiertes nationales Vorgehen vermissen - Damit verliert er kostbare Zeit!

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir lässt bei der Herkunftskennzeichnung ein couragiertes nationales Vorgehen vermissen - Damit verliert er kostbare Zeit!

Während in Deutschland die Herkunftskennzeichnung auf die lange Bank nach Brüssel geschoben wird, reicht Schweden in Kürze bei der EU-Kommission einen Notifizierungsantrag zur Einführung einer Herkunftskennzeichnung für Fleisch ein, berichtet Agra Europe (AgE).

ISN: Schweden handelt und in Deutschland geht es bei der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für Fleisch nicht voran. Dabei wäre dies in der katastrophal schlechten finanziellen Situation der deutschen Schweinehalter wichtiger denn je. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir muss hier endlich handeln.

 

Während in Deutschland lediglich über eine Tierhaltungskennzeichnung diskutiert wird, ist Schweden schon mehrere Schritte weiter. Die Regierung in Stockholm hat jetzt die Einführung einer Herkunftskennzeichnung für Fleisch bekanntgeben. Ein entsprechender Notifizierungsantrag soll in Kürze bei der Europäischen Kommission eingereicht werden.

 

Kennzeichnung für Außer-Haus-Verzehr verpflichtend

Die Kennzeichnung soll auch für Restaurants und andere Außer-Haus-Verpflegungen obligatorisch sein. Diese sollen die Information zur Herkunft des Fleischs auf ihren Speisekarten oder über Schilder weitergeben. Laut Landwirtschaftsministerin Anna-Caren Sätherberg will die Regierung ihren Bürgern so die Daten für eine fundierte Verbraucherentscheidung liefern und nicht zuletzt die Wahl für heimische Produkte erleichtern.

Der Schwedische Bauernverband (LRF) begrüßte die geplante Einführung einer Herkunftskennzeichnung. Die stellvertretende Verbandsvorsitzende Åsa Odell wies darauf hin, dass eine solche Information laut aktuellen Umfragen von 80 % der Konsumenten gewünscht werde.

 

Nationale Einführung möglich

Nach europäischem Recht ist die nationale Einführung einer obligatorischen Herkunftskennzeichnung zulässig, wenn gute Gründe vorliegen. Dazu zählen beispielsweise das Vorhandensein nachweislich höherer Haltungsstandards im Inland sowie der Wunsch großer Teile der Bevölkerung nach einer solchen Kennzeichnung.

 

Die ISN meint:

Nach Österreich und Frankreich zeigt nun auch Schweden, wie es mit einer Herkunftskennzeichnung für Fleisch gehen kann – und das sogar auch in der Außer-Haus-Verpflegung. In Deutschland hingegen lässt die Bundesregierung hierzu ein konkretes nationales Vorgehen vermissen. Cem Özdemir verfolgt weiterhin lediglich das Ziel einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung, die dazu noch zentrale Bereiche wie z.B. den Außer-Haus-Verzehr ausspart und wartet bei der Herkunftskennzeichnung weiter auf Brüssel.

Doch gerade in der katastrophal schlechten finanziellen Situation der deutschen Schweinehalter ist es wichtiger denn je, dass die Bundesregierung hierzulande eine verpflichtende Haltungs- und! Herkunftskennzeichnung bei allen Schweinefleischprodukten und auf allen Absatzwegen vorantreibt.

Minister Özdemir verliert wertvolle Zeit, wenn er auf eine nationale Regelung bei der Herkunftskennzeichnung verzichtet. Sowohl die Herkunfts- als auch die Haltungskennzeichnung muss die gesamte Produktpalette Schweinefleisch mit einbeziehen, wenn sie Erfolg zeigen soll, dazu ist die Einbeziehung von Großhandel und Gastronomie unbedingt notwendig! Ansonsten unterwandern die Schlupflöcher, die Großhandel, Außer-Haus-Verzehr, Verarbeitungsprodukte und auch Importware über zu lange Zeit gewährt werden, die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Schweinehalter, mahnt ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack.


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