Schlachtungen in Perleberg beendet – Schweinehalter verlieren wichtigen Vermarktungsstandort
Der Schlachtbetrieb Perleberg hat den ersten Schritt zur Standortschließung vollzogen – Die Schlachtungen wurden vergangene Woche endgültig eingestellt. Mit der Schließung des Standortes verliert Brandenburg seinen letzten großen Schweineschlachtbetrieb. Für die Schweinehalter im Nordosten Deutschlands verschärfen sich die ohnehin eingeschränkten Vermarktungsmöglichkeiten weiter.
Ende November hatte das Fleischcenter Perleberg bekannt gegeben, dass der Schlachtbetrieb dort eingestellt wird und der Schließungsprozess bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll.
Schlachtbetrieb seit 4. Dezember eingestellt
Der erste Schritt zur Standortschließung wurde inzwischen vollzogen. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde der Schlachtbetrieb am Standort zum Ablauf des 3. Dezember eingestellt; seit dem 4. Dezember finden keine Schlachtungen mehr statt. Andere Bereiche wie Verwaltung, Entsorgung und operative Restaufgaben laufen vorerst weiter und werden schrittweise abgewickelt.
Vion hatte Standort 2024 verkauft
Der Standort Perleberg war im Zuge des Vion-Rückzugs aus dem deutschen Schlachtgeschäft Anfang 2024 an den Sauenschlachter Uhlen verkauft worden. Bereits im Herbst 2024 war die Zerlegung in Perleberg teilweise eingestellt worden, um nach Angaben des Unternehmens Kosten zu senken. Zu den Gründen der nun vollständigen Schließung hatte die Geschäftsführung des Perleberger Fleischcenters anhaltende Marktbelastungen, Exportrestriktionen, die Folgen der Afrikanischen Schweinepest sowie steigende Energie-, Logistik- und Lohnkosten genannt.
Vermarktungsmöglichkeiten für Schweinehalter in der Region verschärfen sich
Am Schlachtstandort in Perleberg konnten ursprünglich bis zu 20.000 Schweine pro Woche geschlachtet werden. Perleberg war der einzige verbleibende große Schlachtstandort für Schweine in Brandenburg. In Ostdeutschland verbleibt damit als großer Schlachtstandort nur noch der Tönnies-Standort in Weißenfels (Sachsen-Anhalt). Durch die Schließung des Standortes in Perleberg verringern sich die ohnehin schon eingeschränkten Vermarktungsmöglichkeiten für die Schweinehalter im Nordosten Deutschlands weiter. Die nun längeren Transportwege dürften gerade in den Hitzeperioden zu Vermarktungsproblemen in dieser Region führen und treiben die Transportkosten weiter in die Höhe.






