Sauenpreise: Vorbild für Schlachtschweinepreise?
Seit geraumer Zeit veröffentlichen die maßgeblichen Sauenschlachter einheitliche Basispreise für Schlachtsauen auf ihren Internetseiten. Auf diese Basispreise werden im Tagesgeschäft erhebliche Zuschläge gezahlt, um im Wettbewerb um die Schlachtsauen die gewünschten Mengen akquirieren zu können.
Nach Umstellung ihrer Notierungssystematik notiert zwar auch die VEZG wieder auf der Basis eines Ab-Hof-Preises, die drei maßgeblichen Sauenschlachter Tönnies, Uhlen und Westfleisch, die gemeinsam über einen Marktanteil bei den Schlachtsauen von mindestens 70 bis 80 % verfügen dürften, ignorieren aber die Notierung zugunsten ihrer eigenen Preisveröffentlichung.
VEZG Notierung wird gezielt unterlaufen
Die ISN dokumentiert nunmehr schon seit Dezember 2014 die Preisveröffentlichungen der großen Sauenschlachter. Seit Februar 2015 wurde in jeder Woche von den drei Schlachtunternehmen der gleiche Basispreis veröffentlicht und als Abrechnungsgrundlage für den Ankauf von Schlachtsauen genutzt. Damit wird gezielt die Notierung der VEZG unterlaufen – zu Lasten der Schweinehalter. Aufgrund der guten
Erfahrungen bei den Schlachtsauen versuchen anscheinend einige Schlachtunternehmen nun, diese Vorgehensweise auch auf den Schachtschweinebereich zu übertragen. So haben die Unternehmen Tönnies, Vion, Westfleisch und Danish Crown sei nunmehr zwei Wochen einen einheitlichen Hauspreis festgelegt und unterlaufen damit die Notierung der VEZG.
Die vier Unternehmen schlachten circa 60 % der in Deutschland zur Verfügung stehenden Schlachtschweine. Mit dieser Vorgehensweise wird erheblicher Marktdruck ausgeübt. Trotzdem und vor dem Hintergrund eines knappen Angebotes hat die VEZG auch in der laufenden Schlachtwoche ihre Notierung oberhalb der Hauspreise angesetzt.
Lesen Sie hierzu auch: