15.04.2019rss_feed

Reserveantibiotika bei QS-Betrieben 2018 weniger eingesetzt

QS-Antibiotikamonitoring: Verabreichte Menge Reserveantibiotika in Tonnen (Vergleich 2017 vs. 2018) (Quelle: QS-Blog)

QS-Antibiotikamonitoring: Verabreichte Menge Reserveantibiotika in Tonnen (Vergleich 2017 vs. 2018) (Quelle: QS-Blog)

Die von den schweine- und geflügelhaltenden Betrieben im System der QS Qualität und Sicherheit GmbH eingesetzte Menge an Reserveantibiotika hat sich im vergangenen Jahr verringert. ISN: Auch wenn die Kritiker der immer wieder versuchen der Tierhaltung den Antibiotikastempel aufzudrücken – es stimmt einfach nicht. Tierhalter und Hoftierärzte sind längst ihrer Verantwortung gerecht geworden und sind weiter an dem Thema dran – davon können sich andere (z.B. in der Humanmedizin) eine Scheibe abschneiden.

 

Wie aus der Auswertung des Antibiotika-Monitorings von QS hervorgeht, ist im Vorjahresvergleich bei fast allen Wirkstoffgruppen, insbesondere aber bei den kritischen Antibiotika, eine geringere Anwendungsmenge verabreicht worden. Bei den 29 864 Schweine- und 3 184 Geflügelbetrieben im QS-System wurden 2018 insgesamt knapp 464 t Antibiotika eingesetzt; das waren 23 t oder 4,8 % weniger als im Jahr zuvor. CS wertet das als klaren Beleg für den sorgfältigen und verantwortungsvollen Umgang mit den betreffenden Antibiotika durch Tierärzte und Tierhalter.

 

Verbrauchsmengen sinken deutlich

Die aktuellen Auswertungen aus dem Antibiotikamonitoring widerlegen laut QS auch das von einigen Kritikern unterstellte Ausweichverhalten in der Tiermedizin, indem von klassischen Wirkstoffen mit einem größeren Mengenvolumen auf modernere und hochwirksame Wirkstoffe mit niedrigerer Dosierung umgestiegen wird. Es seien nämlich gerade bei den kritischen Wirkstoffen deutliche Rückgänge zu verzeichnen gewesen. So wurde die Verbrauchsmenge an Fluorchinolonen gegenüber 2017 um 0,94 t oder rund 20 % auf 3,81 t gesenkt. Bei den Cephalosporinen der dritten und vierten Generation war ein Rückgang um 0,12 t oder 30 % auf 0,28 t festzustellen, fasst Agra Europe zusammen.

 

Kranke Tiere müssen behandelt werden

Der Verantwortliche für das QS-Antibiotikamonitoring, Thomas May, betonte, dass Antibiotika in der Nutztierhaltung keinesfalls prophylaktisch eingesetzt werden, sondern ausschließlich, wenn der Tierarzt sie aufgrund einer Diagnose verordnet. Kranke Tiere müssten - mit Blick auf den Tierschutz - medizinisch behandelt werden. Die Auswertungen des QS-Antibiotikamonitorings belegten jedoch, dass die Tierhalter und Tierärzte in hohem Maße um den restriktiven Einsatz bemüht sind, so May. Das Verabreichen von sogenannten Reserveantibiotika bleibe in der Nutztierhaltung die Ausnahme.

 

Die ISN meint:

Auch wenn die Kritiker immer wieder versuchen, der Tierhaltung den Antibiotikastempel aufzudrücken – es stimmt einfach nicht. Denn die nicht zu widerlegenden Fakten sprechen eine ganz andere sehr eindeutige Sprache. Nicht nur, dass die Antibiotikamengen insgesamt in den vergangenen Jahren drastisch (um über die Hälfte) reduziert wurden. Mehr ist kaum drin, denn kranke Tiere müssen aus Tierschutzgründen nun einmal behandelt werden. Auch die Behauptung, dafür seien mehr Reserveantibiotika eingesetzt worden, stimmt auch nicht - Im Gegenteil, auch diese wurden deutlich im Einsatz reduziert. Tierhalter und Hoftierärzte sind längst ihrer Verantwortung gerecht geworden und sind weiter an dem Thema dran – davon können sich andere (z.B. in der Humanmedizin) eine Scheibe abschneiden.


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