Rentenbank: Programm zur Liquiditätssicherung
geöffnet
Die Landwirtschaftliche Rentenbank öffnet ab sofort ihr Programm Liquiditätssicherung
für Veredelungsbetriebe sowie für Unternehmen, die von den Folgen der Trockenheit in diesem Jahr betroffen sind.
Futterbaubetriebe sind bereits seit dem 1. Juli 2015 antragsberechtigt. Ein Liquiditätsdarlehen können Unternehmen bei ihrer Hausbank beantragen, wenn sie dieser einen Ergebnisrückgang von mind. 30 % nachweisen. Die Einstufung in die jeweilige Preisklasse erfolgt nach dem Risikogerechten Zinssystem (RGZS). Laufzeit und Zinsbindung betragen vier, sechs oder zehn Jahre. Zudem gibt es mindestens ein Tilgungsfreijahr. In der günstigsten Preisklasse (A) liegt der Zinssatz zwischen 1,00 und 1,26 %.
Die von der EU in Aussicht gestellten 69,2 Mio. Euro zur Unterstützung von Milch- und Fleischerzeugern plant das BMEL in Form eines Zuschusses zu einem zur Liquiditätssicherung aufgenommenen Darlehen zu gewähren. Antragsstelle hierfür soll die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung werden (BLE). Die Rentenbank geht davon aus, dass die Darlehen aus dem Programm Liquiditätssicherung
zuschussfähig sein werden. Die Laufzeit müsse vier oder sechs Jahre betragen.
Die ISN meint:
Es ist zu begrüßen, dass die Liquiditätsbeihilfen nicht nur Milchviehhaltern, sondern auch Ferkelerzeugern zur Verfügung gestellt werden, deren wirtschaftliche Situation extrem angespannt ist. Eine Verbesserung der desaströsen Lage bedeuten sie nicht. Zudem ist die Höhe der angekündigten EU-Beihilfe von 70 Mio. gering. Oder wie Wochenblatt-Redakteur Matthias Schulze Steinmann treffend feststellt: Mit 70 Mio. Euro bekommen deutsche Bauern zusammen weniger als die Ablösesumme für einen Fußballer Kevin de Bruyne geschätzt wird.