06.07.2015rss_feed

QS-Wissenschaftsfonds: Rahmenbedingungen für Notimpfung gegen Schweinepest verbessern

Schweinepest_Sperrbezirk

Das durch den QS-Wissenschaftsfonds geförderte Projekt Ökonomische Bewertung alternativer Tierseuchen-Bekämpfungsstrategien – am Beispiel der Klassischen und Afrikanischen Schweinepest kommt zu dem Ergebnis, dass bei einem Ausbruch der Klassischen Schweinepest das Impfen dem Keulen der Tiere ökonomisch nicht überlegen wäre. Die Vorteilhaftigkeit der Impfungen ließe sich aber durch Anpassung einiger Rahmenbedingungen deutlich verbessern.

 

Unter Berücksichtigung aller relevanten Kostenblöcke und weiterer Bewertungsfaktoren haben Prof. Dr. Ludwig Theuvsen und M.Sc. Maria Näther, Georg-August-Universität Göttingen, Tierseuchenbekämpfungsstrategien am Beispiel der Klassischen und Afrikanischen Schweinepest ökonomisch bewertet. Für die Durchführung dieses Projekts hat der QS-Wissenschaftsfonds 29.000 EUR zur Verfügung gestellt.

 

Handlungsempfehlungen aufgreifen

Zu den untersuchten Kostenblöcken gehören die Kosten der amtlichen Bekämpfung, Kosten für direkt betroffene Betriebe sowie Kosten für indirekt betroffene Betriebe und für die Wirtschaftskette, einschließlich der Auswirkungen auf den Außenhandel. Weitere Parameter, wie Größe der Restriktionsgebiete, Viehdichte, Entfernung und Zeit zwischen den Ausbrüchen, finden Berücksichtigung. Der Vergleich verschiedener Szenarien führt zu dem Schluss, dass unter den aktuellen Voraussetzungen weder das Impfen noch das Keulen der Schweine ökonomisch überlegen ist.

Angesichts der schwierigen Verbraucherakzeptanz bei der Keulung empfehlen Theuvsen und Näther, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Notimpfung der Tiere fördern. Zu den Handlungsempfehlungen der Studie gehören das Umsetzen von Marketingmaßnahmen für Fleisch geimpfter Tiere, Maßnahmen zur Förderung der Akzeptanz geimpfter Tiere innerhalb der EU sowie in Drittländern und die Aufnahme des Impfens in das Tiergesundheitsgesetz.

 

Der QS-Wissenschaftsfonds ist bestrebt, ein Folgeprojekt zu fördern, in dem die Maßnahmen zur Verbesserung der Vorteilhaftigkeit der Impfstrategie ausgearbeitet werden.

Der QS-Wissenschaftsfonds

Der QS-Wissenschaftsfonds fördert Forschungsprojekte aus den Themengebieten Lebensmittelsicherheit, Qualitätssicherung und Tierschutz. Seit seiner Gründung im Jahr 2013 wurden rund 225.000 EUR vergeben. Der QS-Wissenschaftsfonds verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke und wird aus den Sanktionsstrafen finanziert, die Systempartner bei Verstößen gegen die QS-Anforderungen zahlen müssen.


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