10.08.2020rss_feed

QS-Betriebe setzten 2019 erneut weniger Antibiotika ein

2019 konnte erneut der Antibiotikaeinsatz bei den tierhaltenden Betrieben des QS-Systems verringert werden.

2019 konnte erneut der Antibiotikaeinsatz bei den tierhaltenden Betrieben des QS-Systems verringert werden.

Im vergangenen Jahr hat sich die eingesetzte Antibiotikamenge bei den Schweine, Mastkälber und Geflügel haltenden Betrieben im System der QS Qualität und Sicherheit GmbH erneut verringert. Auch in diesem Jahr setzt sich dieser Trend fort.

 

Die neuesten Zahlen der QS GmbH belegen: Seit Beginn der Erfassung war der Antibiotikaeinsatz in den Schweine, Mastkälber und Geflügel haltenden Betrieben des QS-Systems noch nie so gering wie jetzt. Das teilte QS vergangene Woche mit. Die Menge der eingesetzten Antibiotika konnte von Tierhaltern und Tierärzten von 706,2 Tonnen im Jahr 2014 auf 455 Tonnen im Jahr 2019 reduziert werden. Das entspricht einem Rückgang von 35,6 %. Nach einem zunächst starken Rückgang in den ersten Jahren verringerten sich die Gaben auch in den Jahren 2018 und 2019 um weitere 8,7 Tonnen, das ist ein Minus von knapp 2 %.

Gaben von kritischen Antibiotika deutlich verringert

Bei den kritischen Antibiotikagruppen, die für die Humanmedizin von besonderer Bedeutung sind, ist die Entwicklung besonders deutlich. Die verabreichte Menge in den QS-Betrieben halbierte sich seit Beginn der Erfassung bei Flourchinolonen von 7,3 Tonnen auf 3,6 Tonnen und bei Cephalosporinen der 3. und 4. Generation von 0,36 Tonnen auf 0,18 Tonnen. Dieser erfreuliche Trend setzt sich auch in diesem Jahr fort: die Cephalosporin-Gaben konnten im ersten Halbjahr 2020 um weitere 11,4 % und die Flourchinolonen um 5,5 % verringert werden. Das bestätigt insbesondere den sensiblen Umgang mit den kritischen Antibiotika. Auch bei den anderen Wirkstoffgruppen liegen die Werte unter den Vergleichszahlen des ersten Halbjahres 2019.

 

ISN meint:

Die Daten des QS-Systems belegen es ebenso wie die Daten des staatlichen Antibiotikamonitorings: der Einsatz von Antibiotika in der deutschen Tierhaltung konnte seit der Einführung der Erfassung kontinuierlich reduziert werden und ist auch im vergangenen Jahr nochmals weiter zurück gegangen. Schweinehalter und Tierärzte haben hier gemeinsam hervorragende Arbeit geleistet. Es ist längst an der Zeit, dass dies auch in der Öffentlichkeit lobend anerkannt wird. In der Verantwortung von Tierhaltern und Tierärzten liegt es aber auch, dass kranke Tiere - soweit es notwendig ist – aus Tierschutzgründen unbedingt behandelt werden müssen. Deshalb muss jedem klar sein, dass das Potential für weitere Reduzierungen zunehmend geringer wird.


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