01.02.2016rss_feed

Politische Woche in Meck-Pomm: Kastenstände und Düngeverordnung

Till Backhaus, Landwirtschaftsminister in Mecklenburg-Vorpommern

Till Backhaus, Landwirtschaftsminister in Mecklenburg-Vorpommern

12 Cent verdiene ein Schweinehalter derzeit an einer Bratwurst – als Konsequenz aus dem Preiskampf habe sich der Schweinebestand in Mecklenburg-Vorpommern im letzten Jahr um 12% verringert, warnte Till Backhaus (SPD), Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz vergangene Woche in seiner Landtagsrede vor dem Strukturwandel in der konventionellen Landwirtschaft. Es sei deshalb falsch, hier künstliche Feindbilder zu schaffen.

 

Umstellung der Kastenstände

Der Grünen-Fraktionschef Jürgen Suhr forderte jüngst mehr Tempo beim Engagement für Tierwohl von seinem Agrarminister. Konkret ging es ihm in seinem Antrag um eine gesetzliche Vorgabe für das Platzangebot in der Sauenhaltung – sprich die derzeit vieldiskutierten Kastenstände. Mittels einer Bundesratsinitiative der Tierschutznutztierhaltung (TierschNutztV) wollten die Grünen gesetzliche Vorgaben für das Platzangebot durchsetzen. Dies lehnten SPD und CDU ab – die Umstellung der aktuellen Kastenstandsbreite auf alternative Haltungsformen ohne fachliche Grundlage komme zu früh und gelinge weder operativ noch finanziell von heute auf morgen, so Backhaus.

 

Beratung zur Phosphatdüngung wird gefördert

Der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigte sich vergangene Woche außerdem mit der Novellierung der Düngeverordnung. Vor allem eine noch bedarfsgerechtere Phosphatdüngung zur weiteren Verbesserung der Wasserqualität sieht das Ministerium als Chance für den Umweltschutz und als Pflicht für die Landwirtschaft. Als Unterstützung bietet das Land landwirtschaftlichen Betrieben jetzt erstmals eine Kostenerstattung von 60 bis 100 Prozent bis maximal 1.500 Euro für Beratungsleistungen durch die LMS Agrarberatung und das Landesamt für Umwelt zum effektiveren Düngeeinsatz. Seit 1990 hat sich der Direkteintrag von Phosphor in die Ostsee dank der Modernisierung und des Ausbaus von Kläranlagen um 98 % verringert, 61 % weniger Phosphor wurde in verschiedene Flüsse eingeleitet. Mit der Düngeverordnung soll dieser Kurs weiter fortgesetzt werden.

 


Leitfaden zur Einhaltung der tierschutzrechtlichen Anforderungen an die Schweinehaltung

Neue Düngeverordnung auf der Zielgraden – Auswirkungen für Schweinehalter

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