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Österreich: Verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch auf der Zielgeraden

Nach dem Ministerrat hat Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bekannt gegeben, dass eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel und in öffentlicher Gemeinschaftsverpflegung in Österreich kommt (Bild: BMLRT, Paul Gruber)

Nach dem Ministerrat hat Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bekannt gegeben, dass eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel und in öffentlicher Gemeinschaftsverpflegung in Österreich kommt (Bild: BMLRT, Paul Gruber)

In Österreich hat der Ministerrat zwei Verordnungen zur verpflichtenden Herkunftskennzeichnung auf verarbeiteten Produkten und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung beschlossen, welche jetzt zur Genehmigung bei der Europäischen Kommission eingereicht werden. Nach der EU-Notifikation soll die verpflichtende Herkunftskennzeichnung ab 2023 in Kraft treten.

ISN: Während Österreich handelt, geht es in Deutschland nicht voran. In der katastrophal schlechten finanziellen Situation der deutschen Schweinehalter ist es wichtiger denn je, dass die Bundesregierung hierzulande eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung bei allen Schweinefleischprodukten und auf allen Absatzwegen – also neben dem Lebensmitteleinzelhandel auch im Großhandel und der Gastronomie mit Schwung vorantreibt.

 

Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte stärken

Die österreichische Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger will die verpflichtende Herkunftskennzeichnung der Hauptzutaten Milch, Fleisch und Ei in verarbeiteten Lebensmitteln und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung in Österreich durchsetzen. Zum einen möchte sie damit mehr Transparenz für die Konsumenten schaffen und die Kaufentscheidung für regionale Produkte erleichtern. Zum anderen soll mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung aber vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirte gestärkt werden. Wo Österreich drin ist, solle künftig auch Österreich draufstehen, fordert die Ministerin. Beim Fleisch muss demnach in der Regel gekennzeichnet werden, wo das Tier geboren, gemästet und geschlachtet wurde.

Verpflichtende Herkunftskennzeichnung soll 2023 kommen

Die beiden Verordnungen, die die Kennzeichnungen regeln, wurden in dieser Woche vom Ministerrat in Österreich beschlossen und gehen nun in Begutachtung. Nach der Notifikation bei der Europäischen Kommission soll die verpflichtende Herkunftskennzeichnung ab 2023 in Kraft treten.

 

Die ISN meint:

Österreich macht vor, wie es gehen kann und auch einige andere EU-Mitgliedstaaten, wie z.B. Frankreich, dehnen die Vorgaben für die Herkunftskennzeichnung u.a. für Fleisch bereits aus. In Deutschland hingegen ist ein couragiertes nationales Vorgehen der Bundesregierung bislang nicht zu sehen. Dabei ist es in der katastrophal schlechten finanziellen Situation der deutschen Schweinehalter wichtiger denn je, dass die Bundesregierung hierzulande eine Herkunftskennzeichnung bei allen Schweinefleischprodukten und auf allen Absatzwegen – also neben dem Lebensmitteleinzelhandel auch im Großhandel und der Gastronomie mit Schwung vorantreibt.

Den Schweinehaltern hierzulande geht finanziell die Luft aus – viele sind schon ausgestiegen. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Fleisch aus Deutschland endlich Vorfahrt in Deutschland bekommt. Damit aber überhaupt bewusst Kaufentscheidungen für die unter den hohen Standards hierzulande erzeugten Schweinefleischprodukte getroffen werden können, muss erst einmal die notwendige Transparent geschaffen werden, erläutert ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Für die Haltungs- und Herkunftskennzeichnung gilt gleichermaßen: Sie muss konsequent, durchgängig und auf allen Absatzkanälen verpflichtend erfolgen und muss auch die Ferkelerzeugung einbeziehen. Es geht nämlich um viel und es ist schon fünf nach zwölf. Es ist auch wenig sinnvoll im Sinne der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes, der Versorgungssicherung uvm., dass die Schweinehaltung immer stärker ins Ausland verlagert und das Fleisch importiert wird.


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