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NRW veröffentlicht vierten Nährstoffbericht: Düngung wird immer effizienter

©LWK NRW

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Die Ergebnisse des vierten Nährstoffberichts aus Nordrhein-Westfalen zeigen deutlich: Die Landwirtschaft düngt immer effizienter – trotz rückläufiger Nährstoffmengen bleiben die Erträge stabil. Der Vergleich dokumentiert seit 2014, dass das Nährstoffaufkommen deutlich zurückgeht und Überschüsse abgebaut werden

ISN: Die Anstrengungen der Landwirtschaft der vergangenen Jahre tragen Früchte. Doch auch die Ausstiegswelle aus der Schweinehaltung, die sich in den vergangenen Jahren vollzogen hat – auch in NRW – zeigt Wirkung. Nun ist es wichtig, nicht mit weiteren rechtlichen Einschränkungen und noch mehr Bürokratie über das Ziel hinauszuschießen, sondern die betrieblichen und überbetrieblichen Nährstoffkreisläufe zu unterstützen.

 

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (NRW) hat kürzlich ihren vierten Nährstoffbericht veröffentlicht. Die Quintessenz: die Düngung in der Landwirtschaft wird immer effizienter. Obwohl deutlich weniger Mineraldünger und organischer Wirtschaftsdünger eingesetzt wurden, blieben die Erträge weitgehend stabil. Wie das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen in einer begleitenden Pressemitteilung berichtet, wird seit 2014 eine abnehmende Tendenz bei den Nährstoffüberschüssen dokumentiert.

 

Das sind die wichtigsten Ergebnisse:

  • Der Nährstoffanfall aus der Tierhaltung nahm seit 2014 bei Stickstoff um 13 % – das entspricht 25.900 Tonnen – und bei Phosphor um 11 % – entsprechend 8.000 Tonnen – ab.
  • Der Nährstoffanfall pflanzlicher Herkunft, insbesondere aus Gärresten aus Biogasanlagen, ging im gleichen Zeitraum um 20 % zurück.
  • Gleichzeitig wurde der Mineraldüngereinsatz um rund 28.300 Tonnen reduziert. Das entspricht einem Rückgang um etwa 22 %.
  • Die Aufnahme von organischen Nährstoffen über Wirtschaftsdüngerimporte aus anderen Bundesländern und EU-Staaten verringerte sich um 74 % von 9.000 auf 2.300 Tonnen Stickstoff und um 5.000 Tonnen Phosphor.

 

Gorißen: Nährstoffkreisläufe werden nachhaltiger

Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen betont, dass nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit Hand in Hand gehen müssen. Der aktuelle Bericht zeigt, dass unsere gezielten Angebote der Förderung und Beratung bei der Düngung Wirkung zeigen: Die Nährstoffkreisläufe werden nachhaltiger, die Düngung in der Landwirtschaft wird immer effizienter. Das hilft Natur und Umwelt und ist zugleich für die Landwirtschaft ein Vorteil, wenn sie auch mit geringerer Düngung ihre Erträge sichern kann, so Gorißen.

 

>> Der Nährstoffbericht NRW 2025 kann auf der Seite der Landwirtschaftskammer NRW herunterladen werden.

 

Die ISN meint:

Die Nährstofffrage ist und bleibt für alle Beteiligten eine anspruchsvolle Aufgabe. Der aktuelle NRW‑Nährstoffbericht zeigt jedoch, dass die Landwirtschaft Verantwortung übernimmt und messbare Fortschritte erzielt. Die Maßnahmen greifen, wenn man ihnen Zeit gibt.

Das verminderte Nährstoffaufkommen spiegelt jedoch auch die große Ausstiegswelle in der Schweinehaltung wider – insbesondere in den Jahren 2020 bis 2023. Um diese weiter zu verlangsamen, ist es wichtig, nicht mit weiteren rechtlichen Einschränkungen und immer mehr Bürokratie über das Ziel hinauszuschießen, sondern die betrieblichen und überbetrieblichen Nährstoffkreisläufe zu unterstützen und zu optimieren.


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