14.09.2016rss_feed

NRW: Positionspapier und runder Tisch zur nachhaltigen Nutztierhaltung

Remmel Positionspapier

Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel stellt Ende September sein überarbeitetes Positionspapier Nachhaltige Nutztierhaltung Nordrhein-Westfalen vor. Zahlreiche Fachverbände und Experten, darunter auch die ISN, sind von NRW-Agrarminister am 26. September nach Düsseldorf eingeladen, um den Runden Tisch Nachhaltige Nutztierhaltung ins Leben zu rufen und das Positionspapier zu diskutieren.

 

Gesellschaftliche Erwartungen an die Tierhaltung

Das Landwirtschaftsministerium ist sich der großen Bedeutung der heimischen Nutztierhaltung und ihrer Funktion für die zahlreichen im Land ansässigen kleinen, mittleren und großen Unternehmen der vor- und nachgelagerten Bereiche bewusst, heißt es in dem Positionspapier. Allerdings sei die Tierhaltung mit einer schwindenden Akzeptanz der Gesellschaft konfrontiert. Gelobt werden die bestehenden Ansätze zur Verbesserung des Tierwohls. Minister Remmel sieht die Lösung jedoch in einem bundesweiten Gesamtkonzept. Dazu müsse eine klare und glaubwürdige Strategie, die die gesellschaftlichen Erwartungen an Tier- und Umweltschutz aufnimmt, entwickelt werden. NRW wolle deshalb selbst aktiv bleiben und Akzente setzen. Einer der Akzente ist wohl das Positionspapier, in dem besonders folgende Bereiche fokussiert sind:

- Tierhaltungssysteme, Tierschutz
- Zucht
- Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung
- Umweltgerechte Modernisierung der Nutztierhaltung
- Wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen, Konsequenzen und Perspektiven für landwirtschaftliche Betriebe

 

Kosten im Blick?

Das NRW-Landwirtschaftsministerium erkennt laut Papier die entstehenden Kosten an, die durch Umstrukturierungen, z.B. für tiergerechtere Haltungssysteme, entstehen. Daher setze Remmel sich dafür ein, dass Fördermöglichkeiten der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik genutzt werden. Wenn möglich, solle die staatliche Förderung mit privaten Programmen wie der Initiative Tierwohl koordiniert werden. Zudem strebe das Ministerium eine klare und glaubwürdige Kennzeichnung von Produkten mit höheren Tierwohlstandards an.

 

Die ISN meint:

Noch ein runder Tisch? Ja, richtig so - die Gründung eines Runden Tisches Nachhaltige Nutztierhaltung in NRW ist ein Schritt in die richtige Richtung - unter der Bedingung, dass dieser Dialog fair und lösungsorientiert geführt wird. Positiv ist die Einsicht des Ministers, dass mehr Auflagen auch mehr kosten und die Tierhaltung wettbewerbsfähig bleiben muss. Die Landwirte werden sich den Herausforderungen stellen. Aber, damit das gelingen kann, brauchen sie den notwendigen Freiraum sich weiter zu entwickeln. Zielkonflikte und bürokratische Hürden müssen aufgelöst werden. Beispielsweise müssen Landwirte ihre bestehenden Ställe für mehr Tierwohl umbauen können, ohne dass die Baubehörden ein komplettes Genehmigungsverfahren verlangen und damit der Bestandsschutz für die gesamte Hofstelle entfällt.

Auch wenn die Diskussionen am runden Tisch nicht einfach sein werden – die ISN wird konstruktiv an Lösungen mitarbeiten, die praktikabel, wirksam und wirtschaftlich tragbar sind und die den Schweinehaltern in NRW eine Perspektive im harten ökonomischen Wettbewerb bieten.


Nachhaltige Nutztierhaltung Nordrhein-Westfalen - Positionspapier des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (Stand: August 2016)

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