Norwegen: Gras-Saft soll unabhängig von Importsoja machen
Mit Gras wollen norwegische Schweinehalter den Import ausländischer Eiweißfuttermittel überflüssig machen.
Eigenen Angaben zufolge hat sich die norwegische Zucht- und Produktionsgenossenschaft Norsvin das Ziel gesetzt, den Anteil heimischer Futtermittel von heute 70 % bis 2020 auf 100 % zu steigern, so dass vollständig auf die Einfuhr von Futtermitteln verzichtet werden könnte.
Eiweißreichen Saft aus Gras pressen
Um die damit verbundene Eiweißlücke zu schließen, setzt die Genossenschaft auf Gras als Proteinquelle. Gegenüber dem Fachmagazin Bondebladet
räumte Eli Gjerlaug Enger von Norsvin ein, dass der hohe Rohfaseranteil im Gras bei der Verfütterung an Schweine ein Problem darstelle. Aus diesem Grund wollten die beteiligten Forscher mit Hilfe einer Presse die hochverdaulichen Bestandteile aus frischem Gras gewinnen und den eiweißreichen Saft an Schweine verfüttern. Die restliche Fraktion solle über den Wiederkäuermagen ebenfalls verwertet werden, berichtet Agra Europe.
Eine Pilotanlage habe im vergangenen Jahr bereits vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Enger betonte, dass der Gras-Saft
als Ergänzungsfuttermittel gedacht sei und keinesfalls heimisches Getreide im Futter ersetzen werde. Er gehe aber davon aus, dass bei Einsatz des neuen Eiweißfutters auf Importsoja verzichtet werden könne.