17.06.2019rss_feed

Niedersachsen will verpflichtende Haltungskennzeichnung für Fleisch

Haltungskennzeichnung für Fleisch: Freiwillig vs. Verpflichtend (Bildquellen: https://www.bmel.de  https://www.ml.niedersachsen.de)

Haltungskennzeichnung für Fleisch: Freiwillig vs. Verpflichtend (Bildquellen: https://www.bmel.de https://www.ml.niedersachsen.de)

Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast kündigt niedersächsische Bundesratsinitiative für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung analog zu den Eiern an. ISN: Genau richtig – eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für Schweinefleisch muss her. So kann verhindert werden, dass Teile des deutschen Einzelhandels aus der Kennzeichnung ausbüxen und einen schlanken Fuß auf dem Rücken der Schweinehalter machen.

 

Freiwilliges Tierwohllabel geht nicht weit genug

Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) will sich laut verschiedenen Medienberichten beim Bund für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung bei Fleisch einsetzen, ähnlich wie es derzeit bei Eiern praktiziert wird. Nach Angaben einer Sprecherin aus dem Landwirtschaftsministerium wird derzeit eine Bundesratsinitiative für die Pflichtkennzeichnung von Fleisch über die Haltungsbedingungen vorbereitet. Aus Sicht von Otte-Kinast ginge das von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) geplante freiwillige Tierwohlkennzeichen nicht weit genug. Mit dem von Klöckner geplanten Label sollen Supermarktkunden Schweinefleisch aus besserer Tierhaltung ab 2020 an einem neuen staatlichen Logo erkennen können.

 

Kritik an nicht abgestimmten Kriterien

Niedersachsen äußerte Kritik daran, dass die Kriterien mit bereits etablierten Tierwohllabeln nicht abgestimmt seien. Zudem sei die Freiwilligkeit des staatlichen Labels kritisch. Die Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums äußerte, dass man auf Bundesebene auf bisherige Anregungen nicht eingegangen sei und daher eine Bundesratsinitiative gestartet werden solle. Die Fraktionen von CDU und SPD im niedersächsischen Landtag unterstützen laut NDR-Bericht die Initiative. Auch andere Länder seien nun gefordert, sich ebenfalls für die Pflichtkennzeichnung der Haltungsbedingungen einzusetzen.

Die ISN meint:

Die Bundesratsinitiative ist genau richtig - eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für Fleisch, die alle Stufen der Erzeugung umfasst, muss endlich her. Genau das haben wir in der Vergangenheit immer wieder eingefordert. Nur so kann verhindert werden, dass Teile des deutschen Einzelhandels aus der Kennzeichnung ausbüxen und einen schlanken Fuß auf dem Rücken der Schweinehalter machen. Eine Kennzeichnung auf freiwilliger Basis, so wie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sie einführen will, reicht dagegen nicht aus. Denn wer sich allein auf die freiwillige Zahlungsbereitschaft der Verbraucher verlässt, wird auf den Kosten sitzen bleiben. Natürlich setzen wir weiter auf die Aktivitäten der Wirtschaft und den Markt. Aber bei den Brocken, welche die Schweinehalter vor der Brust haben, wird der Markt allein es nicht richten. Da braucht es mehr als nur freiwillige Kriterien, da braucht es ein Gesamtkonzept, an das sich alle Beteiligten verpflichtend halten müssen und das den Schweinehaltern so Planungssicherheit und Perspektive bringt

 


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