27.05.2013rss_feed

NL: Kastrationsausstieg 2014, mehr Platz, etc. ... Vereinbarung für "nachhaltiges" Schweinefleisch

Niederlande

In den Niederlanden haben der Lebensmitteleinzelhandelsverband (CBL), der Verband der Schlachtunternehmen (COV) und der Bauernverband (LTO) in dieser Woche vereinbart, ab dem Jahr 2015 im dortigen Lebensmitteleinzelhandel ausschließlich Schweinefleisch aus nachhaltiger Erzeugung anzubieten.

 

Nach einer Meldung des CBL sollen dann Mastschweinen 25 % und Ferkeln 50 % mehr Platz als bisher zur Verfügung stehen. Daneben solle das Kupieren der Schwänze weitgehend vermieden und das Abschleifen der Zähne verboten werden. Ferner dürfe der Transport der Tiere nicht länger als sechs Stunden dauern.

 

Darüber hinaus müssten die Ferkel zukünftig durchschnittlich 28 Tage bei der Sau bleiben. Auch soll auf die Kastration männlicher Tiere bereits ab 2014 verzichtet werden. Außerdem sei geplant, das Trinkwasser für die Tiere strenger zu kontrollieren. Schließlich solle der Antibiotikaeinsatz bis 2015 gegenüber 2009 um 70 % verringert werden und nur noch nach einer entsprechenden Diagnose erfolgen.

 

Die ISN sieht die neue Vereinbarung in den Niederlanden sehr kritisch. Ein dickes Brett, was so noch nicht gebohrt ist. Die Vereinbarung verteuert die Produktion erheblich, soviel ist sicher. Ob diese Mehrkosten an der Theke wiederzuholen sind, bleibt mehr als fraglich. Jüngste Erfahrungen mit Tierwohl-Labeln u.a. in Deutschland und den Niederlanden zeigen die mangelnde freiwillige Zahlungsbereitschaft der Verbraucher. Noch ist nicht klar, was davon tatsächlich umgesetzt wird und vor allem wer die Zeche wirklich zahlt. Im Zweifel ist es mal wieder der Bauer und das darf schlicht nicht sein!



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