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Müller Gruppe kritisiert Preissenkungen des Handels für Fleischprodukte - ISN: Unverschämte Handelsgebaren von Unternehmen des LEbensmitteleinzelhandels

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Verschiedene Lebensmitteleinzelhändler, unter anderem der Discounter Norma, haben zuletzt mit der Preissenkung von Fleischprodukten geworben. Die Müller Gruppe, die im ISN-Schlachthofranking unter den Top 5 der deutschen Schweineschlachtbetriebe rangiert, zeigt sich diesen Ankündigungen gegenüber verständnislos. Das Signal, das damit an den Verbraucher gesendet werde, sei kontraproduktiv. Das Unternehmen appellierte an den Handel und den Verbraucher, die Leistung der regionalen Landwirtschaft zu honorieren.

ISN: Man kann nur den Kopf darüber schütteln wie einige Lebensmitteleinzelhändler, entgegen der aktuell knappen Versorgungssituation am Markt, Druck auf die Preise ausüben wollen. Die Schweinehalter haben drei Krisenjahre hinter sich, viele sind bereits ausgestiegen und die Mengen sind knapp. Da muss der Preis nach oben und nicht nach unten!

 

Die Müller Gruppe, einer der führenden Schweineschlachtunternehmen in Deutschland mit Hauptsitz im baden-württembergischen Birkenfeld bei Pforzheim, kann die aktuellen Preissenkungen für Fleischprodukte im Lebensmitteleinzelhandel nicht nachvollziehen. Das Unternehmen hat heute in einer Presseerklärung betont, dass es in den vergangenen Monaten gemeinsam mit allen Partnern der Kette für eine gewisse Stabilität am Markt in Süddeutschland gekämpft habe, um besonders die Erzeugerseite in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Nun würden durch die aktuellen Preissenkungen erneut die nachvollziehbaren Ängste der Erzeuger geschürt. Die Müller Gruppe bezeichnete die Signale, die damit an den Verbraucher gesendet werden, als kontraproduktiv. Das werfe die Frage auf, warum ein hochwertiges Produkt jetzt auf einmal günstiger angeboten wird, so das Unternehmen.

Bei allem Verständnis für die angespannte finanzielle Situation in vielen Privathaushalten, appelliere die Müller Gruppe an die moralische Verantwortung des Handels und der Verbraucher, sich nun nicht ausschließlich vom Preis leiten zu lassen und die Leistung der regionalen Landwirtschaft auch zu honorieren.

 

Die ISN meint:

Auch wir bekommen von verschiedenen Seiten Signale, dass Lebensmitteleinzelhändler aktuell versuchen, entgegen der aktuell knappen Versorgungssituation am Markt, die Preise beeinflussen wollen. So hat beispielsweise Norma zu Wochenbeginn verkündet, dass ab sofort die Preise unter anderem für einige Schweinefleischprodukte um bis zu 10 % sinken. Das beschere den Kun­din­nen und Kun­den des Dis­coun­ters ei­nen per­fek­ten Start in die neue Wo­che bei Ih­rem Ein­kauf. Das ist aus unserer Sicht eine Unverschämtheit und eine Verhöhnung der Erzeuger, die gerade drei Jahre lang massive Verluste eingefahren haben. Viele Betriebe sind ausgestiegen, der Schweinebestand in nur zwei Jahren um ca. 18 % reduziert worden. Das Angebot ist knapp und der Lagerbestand an Fleisch sehr niedrig. Alles deutet mittelfristig auf weitere Preisanstiege hin. Mit einem nachhaltigem Umgang mit ihren Lieferanten hat das durchsichtige Treiben dieser Lebensmitteleinzelhändler deshalb nichts zu tun. Wer heute einen derartigen Umgang mit seinen Lieferanten betreibt, der darf sich nicht wundern, wenn morgen die Lieferanten fehlen, die ihm das Fleisch nach seinen Ansprüchen liefern können.


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