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Mischfutterproduktion 2023: Schweinesegment weiter rückläufig

Mischfutterproduktion in Deutschland ©DVT

Mischfutterproduktion in Deutschland ©DVT

Laut aktuellen Zahlen des Deutschen Verbandes für Tiernahrung (DVT) wurde in Deutschland im vergangenen Jahr rund 1,6 % weniger Mischfutter erzeugt als 2022. Damit konnte der starke Abwärtstrend der Vorjahre etwas abgeschwächt werden. Die Rückgänge betrafen insbesondere das Schweinesegment. Hier sank das Futtervolumen binnen Jahresfrist um rund 500.000 Tonnen (-5,8 %) auf 8,0 Mio. Tonnen.

 

Die Mischfutterproduktion im Kalenderjahr 2023 sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 360.000 Tonnen auf 21,7 Mio. Tonnen, wie der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) auf seiner Jahrespressekonferenz am vergangenen Dienstag (12.03.24) bekannt gab. Die veröffentlichten Zahlen basieren auf den von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) erhobenen Daten.

Die Rückgänge betreffen insbesondere das Schweinesegment: Mit einer Reduzierung um rund 500.000 Tonnen (gesamt: 8,0 Millionen Tonnen) stellt dieser Bereich den Großteil der gesamten Abnahme dar. In den weiteren großen Segmenten Wiederkäuer (+100.000 Tonnen / 6,5 Mio.) und Geflügel (+80.000 Tonnen / 6,3 Mio.) sind hingegen leichte Zuwächse zu verzeichnen.

 

Mischfutterproduktion zum Großteil im Norden Deutschlands angesiedelt

Als Region, die den überwiegenden Teil der Mischfutterproduktion in Deutschland stellt, ist im Norden Deutschlands (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen) ein leichter Rückgang auf rund 15,6 Mio. Tonnen zu verzeichnen (-1,9 %). In der Region Süd stieg der Anteil hingegen leicht auf 2,9 Mio. Tonnen (+0,8 %). Nach dem stärkeren Rückgang 2022 (-587.000 Tonnen bzw. -7,4 %) sank auch die Mineralfuttermenge 2023 nur marginal um 0,1 % und war somit nahezu gleichbleibend.

 

Preisniveau lässt Umsatzzahlen wieder sinken

Die Umsätze der deutschen Mischfutterhersteller sanken im Kalenderjahr 2023 von rund 10,5 Mrd. Euro auf 9,4 Mrd. Euro. Nach dem Anstieg der Rohstoff- und Energiekosten und den damit verbundenen direkten Auswirkungen auf die Futtermittelpreise und den Umsatz im Vorjahr führen der Preis- und Wettbewerbsdruck sowie die ausreichende Rohstoffverfügbarkeit auf dem Weltmarkt nun zu einem Umsatzrückgang. Mit insgesamt 276 Mischfutterbetrieben sind fünf weniger als im Vorjahr auf dem Markt.

 

DVT: Lage nur bedingt beruhigt

Auf der Pressekonferenz erklärte DVT-Präsident Cord Schiplage, dass nach den stark rückläufigen Produktionsmengen der Vorjahre ein weiterer starker Abwärtstrend vorerst gestoppt werden konnte. Dennoch könne nur bedingt von einer sich beruhigenden Lage gesprochen werden, so Schiplage, der in diesem Zusammenhang insbesondere auf die weiter rückläufigen Schweinebestände in Deutschland verwies. Darüber hinaus warnte der DVT vor zu hohen bürokratischen Hürden bei der Umsetzung von EU-Vorhaben zur Nachhaltigkeit, die die Futtermittelbranche vor eine besondere Herausforderung stellen und plädierte für europaweit einheitliche Regelungen innerhalb der Lebensmittelkette für Milch, Fleisch und Geflügel bei der Ermittlung des ökologischen Fußabdrucks.


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