18.09.2013rss_feed

Mischfutterabsatz vor Trendwende?

Sackware

Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr konnte die Mischfutterbranche der vorläufigen amtlichen Produktionsstatistik zufolge ihre Herstellungsmenge aus dem Vorjahr ungefähr halten, teilt der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) mit.

 

In der Summe dürfte die Mischfutterproduktion in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2012/2013 bei rund 23,5 Millionen Tonnen gelegen haben. Das würde ein leichtes Plus von 0,6 Prozent (2011/2012: 23,4 Millionen Tonnen) bedeuten. Aufgrund einer Änderung der Meldeverordnung und damit aus erfassungstechnischen Gründen ist ein Vorjahresvergleich jedoch nur eingeschränkt möglich.

 

Die sortenspezifische Betrachtung – infolge der amtlichen Hochrechnung – zeigt unterschiedliche Verlaufstendenzen an: Bei den Hauptmischfuttersorten konnte der Absatz im Segment Rindermischfutter gesteigert werden. Kontinuierlich anziehende Milcherzeugerpreise fördern den Einsatz hochwertiger Futtermittel in den landwirtschaftlichen Betrieben. Geflügelmastfutter verzeichnet ebenfalls ein moderates Wachstum und folgt dem Trend der Vorjahre. Die Sortenbereiche Legehennenfutter und Schweinemischfutter konnten dagegen nicht an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen.

 

Spürbare Auswirkungen veränderter Rahmenbedingungen in der Tierhaltung

Insbesondere der Absatz von Schweinemischfutter als umsatzstärkstes Segment hat in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres gemäß Angaben des DVT spürbar nachgelassen. Die Mischfutterindustrie sieht hier, nach den letzten, von Wachstum geprägten Jahren, einem abflauenden Umsatz entgegen. Die Ergebnisse der Viehbestandserhebung vom Mai zeigen, dass der bundesdeutsche Schweinebestand aktuell einem Schrumpfungsprozess unterliegt.

Der Tierwohlaspekt rückt in der Nutztierhaltung zunehmend in den Vordergrund, sodass mittelfristig einzelbetriebliche Kapazitäten in der Landwirtschaft zurückgehen, weil den Tieren mehr Bewegungsraum zugestanden wird. Stallneubauten werden aufgrund komplizierter Genehmigungsverfahren schwieriger umsetzbar. Dies alles schlägt sich unweigerlich auf den Mischfutterverbrauch nieder.

 

Vorzeichen an Futtermittelmärkten ändern sich

Die Vorzeichen an den heimischen Futtermittelmärkten scheinen sich – nach den überdurchschnittlichen Ergebnissen der diesjährigen Getreideernte in weiten Teilen Europas und in der Welt – zu drehen. Laut Einschätzung des DVT gehören die Rekordrohstoffkosten aus dem Vorjahr vorerst der Vergangenheit an. Bereits unmittelbar mit Erntebeginn sind auch die Preise für Nutztiermischfutter sortenübergreifend zurückgegangen.

Aktuell liegt das Preisniveau im Durchschnitt aller Mischfutterhauptsorten über zehn Prozent unter den Kursen, die noch zu Jahresbeginn vorherrschten. Lediglich bei eiweißreicheren Mischungen, die beispielsweise in der Jungtierfütterung benötigt werden, fallen die Preisnachlässe etwas geringer aus. Im Gegensatz zu den Getreidemärkten zeigen sich die Proteinträger noch relativ preisfest. Insgesamt hat sich die Rohstoffverfügbarkeit im Vergleich zu den Vorjahren aber verbessert.

 

Für das laufende Wirtschaftsjahr rechnet der DVT mit einer Marktkonsolidierung. Das Mengenvolumen der vergangenen drei Jahre dürfte aller Voraussicht nach nicht erreicht werden. Gleichwohl entspannt sich für die Nutztierhalter die Situation hinsichtlich der Futterkosten. Gewerblich erzeugtes Mischfutter bleibt ein wichtiger Produktionsfaktor in den Betrieben.

 



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