05.02.2021rss_feed

Lidl stellt Solidaritätsbonus wieder ein

Die Spanne der Verbraucher- und Erzeugerpreise wird immer größer ©AMI

Die Spanne der Verbraucher- und Erzeugerpreise wird immer größer ©AMI

Die von einzelnen Unternehmen des LEH kürzlich realisierten Sonderzahlungen an Landwirte, die über höhere Fleischpreise für Verbraucher umgesetzt werden sollten, wurden von Lidl nun schon wieder eingestellt. Das berichtet aktuell die Lebensmittelzeitung (LZ).

ISN: Die Lehre aus dem Solidaritätsbonus ist, dass es eine kurze Werbeaktion und leider nur eine Scheinlösung war. Es müssen langfristige Konzepte her, mit denen der Schweinehalter in der Kette über den Schlachthof bis zum LEH ein auskömmliches Stück von der Marge abbekommt.

 

Hintergrund

Verschiedene Handelsunternehmen wie LIDL und REWE hatten Ende des vergangenen Jahres angesichts der Bauernproteste angekündigt, über höhere Verbraucherpreise bzw. höhere Einkaufspreise eine finanzielle Unterstützung für deutsche Landwirte umzusetzen. Die Verantwortung für die Ausschüttung wurde an die Fleischvermarkter und Schlachtbetriebe weitergegeben und erfolgte über die Schlachtabrechnung.

 

Wie die Lebensmittelzeitung nun berichtet, hatte Lidl für einzelne Schweinefleischprodukte den Verkaufspreis im Dezember um fast 20 % angehoben und dabei an den Fleischregalen für den Bonus geworben, mit dem der Händler Landwirte unterstützen wollte. Nun habe Lidl die Fleischpreise wieder auf das Niveau der Konkurrenz gesenkt und den Solidaritätsbonus somit wieder eingestellt.

Wettbewerb habe nicht mitgezogen

Lidl habe der Lebensmittelzeitung dazu folgendes mitgeteilt: Die Entwicklung der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass der Markt unserem Preissignal nicht gefolgt ist. Vor diesem Hintergrund ist es uns nicht möglich, die Preise dauerhaft und allein auf erhöhtem Niveau zu halten. Das Unternehmen habe dadurch einen erheblichen Wettbewerbsnachteil verzeichnet. Durch das Weiterführen konstruktiver Gespräche wolle Lidl die Landwirte weiter unterstützen, berichtet die LZ.

 

Die ISN meint:

Die Lehre aus dem Solidaritätsbonus ist, dass es eine kurze Werbeaktion und leider nur eine Scheinlösung war. Es geht um die Margenverteilung in der Kette. Hier hat Lidl von seinem – sehr großen - Kuchenstück keineswegs einen Teil an die Landwirte abgegeben, sondern durch Preisaufschläge die Verbraucher zahlen lassen. Es müssen langfristige Konzepte her, mit denen der Schweinehalter in der Kette über den Schlachthof bis zum LEH ein auskömmliches Stück von jenem Kuchen abbekommt.

 

 


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