10.09.2021rss_feed

Krise am Schweinefleischmarkt: An erster Stelle stehen die Absatzimpulse

Kaufland wirbt mit "Fleischgenuss von hier" ©Kaufland Screenshot Prospekt

Kaufland wirbt mit "Fleischgenuss von hier" ©Kaufland Screenshot Prospekt

Die Preissituation am Schweinemarkt ist für Ferkelerzeuger und Schweinemäster dramatisch und existenzbedrohend. Sie brauchen kurzfristige Unterstützung und Lösungen. Ganz entscheidend ist, dass der Absatz von deutschem Schweinefleisch in Deutschland durch Werbung und ein klares Bekenntnis zur Herkunft D befeuert wird - in allen Absatzkanälen!

 

Die finanzielle Not auf den schweinehaltenden Betrieben wird immer größer. Mit jedem Tag, mit dem das Preisdesaster am Mastschweine- und Ferkelmarkt anhält, scheiden mehr Betriebe aus. Aber trotz der erheblichen Rückgänge in der deutschen Schweinefleischerzeugung kann der Einbruch bei der Schweinefleischnachfrage derzeit nicht aufgefangen werden. Es muss schnell etwas passieren – doch was wirkt schnell und effektiv?
Darum geht es u.a. auch in den verschiedenen Branchengipfeln zu denen die Politik eingeladen hat bzw. einlädt – so auch am kommenden Mittwoch durch die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner.

 

Kurzfristige Maßnahmen notwendig

Die Schweinehalter sind unverschuldet von dem durch die Corona-Gegenmaßnahmen ursächlich hervorgerufenen Schweinestau geradewegs in eine Absatzkrise geschlittert. In der Folge haben es die Schweinehalter mit einer Preiskrise zu tun, die ohne Beispiel ist. Die Betriebe stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Es gibt ein ganzes Bündel an möglichen Maßnahmen, die nun ergriffen werden können. Ganz entscheidend sind aber die kurzfristigen Maßnahmen, die den Betrieben aktuell helfen, damit sie diese finanziell katastrophale Situation überstehen können. Wenn die Gesellschaft will, dass hierzulande Schweine anders gehalten werden, dann muss sie heute etwas dafür tun, dass es morgen überhaupt noch schweinehaltende Betriebe gibt, die das könnten. Wer heute pleitegeht, kann morgen gewiss nicht mehr investieren!, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Wir brauchen spürbare Absatzimpulse für deutsches Schweinefleisch – über alle verfügbare Vertriebswege. Dass gezielte und intensive Werbeaktionen den Absatz erheblich steigern können, ist schon vielfach bewiesen worden. Deshalb ist es wichtig, dass die Politik hierbei dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) keine Steine in den Weg legt, sondern ihn im Gegenteil jetzt sogar hierin bestärkt.

 

Absatzimpulse für deutsches Schweinefleisch wichtiger denn je

Absatzsteigerung von deutschem Schweinefleisch geht aktuell nur über den deutschen Markt. Verschiedene Lebensmitteleinzelhändler (LEH) gehen inzwischen mit guten Beispielen bei der Bewerbung von deutschem Schweinefleisch – bestenfalls in Großpackungen – voran. Einige haben zugesagt, hier noch mehr zu tun – das ist gut so. Besonders wichtig ist es hierbei aber, nicht nur Frischfleisch sondern auch die Verarbeitungsware (z.B. Wurst) mit einzubeziehen. Wie wir als ISN in den vergangenen Wochen immer wieder dargelegt haben, gibt es besonders im Großhandel und im Außer-Haus-Verzehr noch erhebliches Potenzial für deutsches Schweinefleisch – hier fordern wir ganz besonders Vorfahrt für deutsches Schweinefleisch. Bislang standen immer wieder Aldi, Lidl und Co. im Fokus auch von Protestaktionen. so ISN-Geschäftsführer Staack Wenn sich hier aber jetzt deutlich etwas im Hinblick auf Absatzimpulse in Verbindung mit deutscher Herkunftsauslobung tut, dann muss man das auch deutlich anerkennen –wenngleich dieses Vorgehen ohne Frage auch noch unbedingt auf die Verarbeitungsware erweitert werden muss! Andere Unternehmen, wie etwa die Metro oder Norma, die sich hingegen weiter dünne machen, werden sich nun ganz klar dem öffentlichen Fokus stellen müssen." In der aktuellen Situation kann es nicht sein, dass deutsches Schweinefleisch hierzulande durch Importware verdrängt wird und sich so in den Lägern immer weiter stapelt. Wir erwarten, dass auch von politischer Seite diese Fragen an die entsprechenden Unternehmen gerichtet werden!

 

Fragen Sie bei der Herkunft nach!

Jeder kann ein Stück weit dafür sorgen, dass deutsches Schweinefleisch Vorfahrt bekommt. Fragen Sie in den Restaurants, in Kantinen, an der Ladentheke und überall dort nach, wo Schweinefleisch mit unklarer Herkunft oder als Importware angeboten wird nach, woher das Fleisch kommt und warum es ggf. nicht aus Deutschland kommt. Machen Sie so auch den hohen Wert der Herkunft Deutschland deutlich!


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