29.10.2018rss_feed

Klöckner warnt vor einer Innovationsblockade

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) (Bildquelle: CDU Rheinland-Pfalz)

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) (Bildquelle: CDU Rheinland-Pfalz)

Ein Bekenntnis zu wissenschaftlichen Fakten und eine gleichzeitige Abkehr von gesellschaftlichen Stimmungen als politische Triebfeder hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vergangene Woche auf den Innovationstagen in Bonn proklamiert.

 

Innovation und Forschung bildeten die Grundlagen, um gesellschaftliche Ziele zu erreichen und vor allem auch festzuhalten, dass ein Fortschritt erzielt worden sei. Die Forschung stabilisiere, indem sie Fakten schaffe, die Demokratie. Wer erklärt und Fakten anstatt Stimmung liefert, der steht im Wind fest und ist auch nach ein paar Jahren noch befragbar, betonte Klöcker. Diese Verlässlichkeit honoriere auch der Wähler, berichtet Agra Europe.

 

Sorge vor innovationsfeindlichen Tendenzen

Sorgen bereiten der Ministerin allerdings innovationsfeindliche Tendenzen. Die Frage, welche Nachteile eine neue Technologie mit sich bringen könnte, weshalb man sie vielleicht nicht haben will, lähmt uns, betonte die Ressortchefin. Zudem sei nicht alles Neue an sich gut. Klöcker forderte jedoch eine grundsätzliche Offenheit und Entwicklungsbereitschaft. Wer nicht mehr bereit ist für Innovation, wird es teuer bezahlen, so die Warnung der CDU-Politikerin. Sie verwies auf ihr Treffen mit dem chinesischen Landwirtschaftsminister, der bei dieser Gelegenheit angekündigt habe, dass sein Land bis 2025 die Weltherrschaft in der digitalen Landwirtschaft erringen wolle. Verpasste Forschungschancen hierzulande könnten später zu einem teuren Einkauf führen, gab Klöckner zu bedenken.

 

Phrase Digitalisierung mit Leben zu füllen

Als Ziel der Forschung nannte die Ministerin, die abgenutzte Phrase der Digitalisierung mit Leben zu füllen. Medial kämen die Fortschritte in der Landwirtschaft in dieser Hinsicht viel zu kurz. Der Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Dr. Hanns Christoph Eiden, sieht die Weichen gestellt, damit Bedarfe aus der Praxis schneller und direkter zu Themen wissenschaftlicher Arbeit werden. Zu diesem Zweck habe man die fachliche und administrative Betreuung bei der BLE intensiviert.

 

BLE fördert aktuell 600 Projekte

Nach aktuellem Stand seien rund rund 600 Verbundprojekte mit einem Volumen von 53 Mio Euro auf den Weg gebracht worden, sagte Eiden. Die Zukunft sei aber nicht mit einem weiter so zu gewinnen. Der BLE-Referatsleiter Innovationsförderung, Thomas Hölscher, sieht insbesondere Verbesserungsbedarf beim Mittelabfluss. Am Ende des Haushaltsjahres müssten nicht verbrauchte Mittel in nennenswertem Umfang auf nachfolgende Jahre übertragen werden. Dies habe letztendlich zur Folge, dass weniger neue Projekte an den Start gebracht werden könnten.


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