Klimaplattform für die Schweinehaltung geht bei QS an den Start
Wie die QS Qualität und Sicherheit GmbH heute mitteilte, steht die QS-Klimaplattform als Branchenlösung zur CO2-Berechnung in der Schweinehaltung in den Startlöchern. Mit Hilfe der Klimaplattform soll die Klimaleistung der Nutztierhaltung sichtbar gemacht werden. Im Fokus steht dabei ein brancheneinheitliches Vorgehen über QS. Schweinehalter können ihre Klimadaten freiwillig ab dem 15. August 2025 eingeben und ihren einzelbetrieblichen CO2-Fußabdruck ermitteln.
ISN: Ein deutschlandweit einheitliches Berechnungsmodell für den CO2-Fußabdruck für die Schweinehaltung ist zu begrüßen. Wesentliche Funktionalitäten der Klimaplattform müssen aber erst noch umgesetzt werden. Schweinehalter können diese getrost abwarten. Nicht vergessen: Betriebliche Daten haben einen Wert, der auch honoriert werden muss.
Mitte August ist es soweit: Die QS-Klimaplattform geht an den Start. Wie die QS Qualität und Sicherheit GmbH heute mitteilte, können Schweinehalter ab dem 15.08.2025 ihre Primärdaten zur Berechnung ihres einzelbetrieblichen CO2-Fußabdrucks in einer Eingabemaske dokumentieren. Das Angebot ist freiwillig und kostenfrei für alle QS-Systempartner. Ein Ausbau auf weitere landwirtschaftliche Produktionsbereiche ist in Arbeit.
Einheitliche Branchenlösung
Die Klimaplattform wurde von QS koordiniert und entwickelt und basiert dabei auf Grundlage einer harmonisierten Berechnungsmethode, die von den Landwirtschaftskammern Niedersachsen und NRW, der LfL Bayern, dem Thünen Institut und der KTBL vereinheitlicht wurde. Die Datenerhebung über das QS-System soll der Land- und Fleischwirtschaft eine einheitliche und effiziente Umsetzung der regulatorischen Anforderungen bieten und es Landwirten ermöglichen auch gegenüber Dritten (z.B. Schlachtunternehmen, Banken und Versicherungen) eine CO2-Bilanz vorzuweisen. Letztlich sollen die Klimaleistungen der Branche sichtbar gemacht werden.
So funktioniert die Plattform
Schweinemäster können ab dem 15.08.2025 ihre Klimadaten über die QS-Klimaplattform eingeben und speichern. Die Berechnung des einzelbetrieblichen CO2-Fußabdrucks auf Basis der eingegebenen Werte wird laut QS bis Ende September ermöglicht. Den ermittelten CO2-Wert kann der Schweinhalter dann über die QS-Klimaplattform an seine Schlachtunternehmen übermitteln, die den Wert zur Erfüllung ihrer eigenen Berichtspflichten benötigen. Die Unternehmen der Fleischwirtschaft ziehen sich über die ihnen bekannte Schnittstelle in der QS-Datenbank, in der sie auch die täglichen Lieferberechtigungen ihrer Tierhalter abfragen, die entsprechenden CO2-Werte.
Die ISN meint:
Dass die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks für die Schweinehaltung nun bundesweit einheitlich nach einem harmonisierten Modell stattfinden kann, ist zu begrüßen. Wichtig ist, dass das Berechnungsmodell nun auch schnell und offen kommuniziert wird, damit es ebenfalls in die entsprechenden Management- und Beratungstools eingebaut werden kann. Auch soll noch eine Schnittstelle geschaffen werden, über die die Daten dann aus den dezentralen Tools auf die QS-Klimaplattform gespielt werden können. Dies ist entscheidend, um Doppeleingaben zu vermeiden. Die Tierhalter können getrost abwarten, bis diese Funktionalitäten stehen und auch die Auswertung überhaupt erst möglich ist – ohnehin ist die Teilnahme an der QS-Klimaplattform freiwillig. Schweinehalter sollten in jedem Fall nicht vergessen, dass ihre Daten einen beachtlichen Wert haben, bevor sie ihre Informationen für Dritte (z.B. die Schlachtunternehmen) freigeben. In anderen Sektoren wird bereits für Nachhaltigkeitsinformationen gezahlt.