05.06.2015rss_feed

Junge ISN MV beim Spiegel Imagepflege ist Aufgabe der Landwirte

Es ist nicht die Aufgabe des SPIEGELs, etwas Schönes über die Landwirtschaft zu schreiben. Deutliche Worte fand Susanne Amann, stellvertretende Ressortleiterin Wirtschaft, am Montag beim SPIEGEL-Gespräch mit der Jungen ISN auf die Nachfrage, warum nicht auch mal komplett positive Beiträge zur Tierhaltung in den SPIEGEL kommen.

Die Imagepflege sei Aufgabe der Landwirte selbst. Das Magazin verfolge in seiner Berichterstattung vielmehr den Ansatz, Probleme anzusprechen, aufzudecken und aufzuklären, zog Susanne Amann eine klare Grenze. Am Montag dieser Woche nutzten fast 50 Mitglieder der Jungen ISN die Gelegenheit, mit den Medienmachern vom SPIEGEL ins Gespräch zu kommen. Anlass war die Mitgliederversammlung der Jungen ISN.


SPIEGEL will selbst aufdecken

Den Fragen der jungen Schweinehalter stellten sich zwei Redakteurinnen, die regelmäßig über Themen aus der Ernährungsbranche und damit auch über die Tierhaltung schreiben. Neben Susanne Amann war das Maria Marquart, Wirtschafts-Redakteurin bei SPIEGEL online. Sie schilderten ihren Werdegang sowie den Alltag der Journalisten und gaben den jungen ISNlern einige Denkanstöße mit auf den Weg.

Was sie erfuhren, war zum großen Teil neu: So arbeiten mehr als 300 festangestellte Redakteure für SPIEGEL und SPIEGEL online. Das Magazin leistet sich dabei als eines der wenigen Medien weltweit einen eigenen wissenschaftlichen Archivdienst. Auch die Bedeutung landwirtschaftlicher Themen in der Berichterstattung erstaunte die jungen Schweinehalter: Denn sobald ein Beitrag zu Themen aus Landwirtschaft oder Ernährung im SPIEGEL oder bei SPIEGEL online erscheint, ist die Resonanz deutlich größer als bei anderen Themen, und die komplette Bandbreite an Meinungen gehen bei den Redakteuren als Leserbriefe, E-Mails und Kommentare ein. In den vergangenen Jahren hätten die Themen Ernährung und Landwirtschaft an Relevanz und Aufmerksamkeit gewonnen und dieser Trend sei ungebrochen, erklärte Susanne Amann.


Druck von Tierrechtlern

Dementsprechend oft greife der SPIEGEL auch kritische Punkte für die Berichterstattung auf. Maria Marquardt, die selbst auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Bayern groß geworden ist, ergänzte, sie erhalte mindestens einmal im Monat Material von Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen. Manchmal sind die so klein, dass man den Namen noch nie vorher gehört hat. Ich lasse unabhängige Experten beurteilen, ob Bilder glaubwürdig oder unrealistisch sind. Ungeprüft übernehme ich kein Material von Tierschützern und wenn, dann auch nur mit einordnenden Anmerkungen von Experten – Tierärzten oder Wissenschaftlern. Wenn die keine systematischen Verstöße feststellen, verwende ich das Material in der Regel nicht, stellt Marquardt klar.

 

Zukunft für die Schweinezunft?

Im Anschluss an das Gespräch mit den Medienmachern fanden die Junge ISN Mitgliederversammlung und der Austausch mit ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack statt. Im Mittelpunkt stand das Leitthema: Zukunft für die Schweinezunft – Haben wir eine, und wenn ja, welche? Die jungen Schweinehalter diskutierten dabei über das Gutachten des wissenschaftlichen Beirats, die neuesten Entwicklungen in der Schlachtbranche mit Tönnies Livestock sowie das Veggieangebot der Rügenwalder Mühle. Viele sehen die Entwicklungen mit Sorge, wollen sich den Herausforderungen aber mit neuen Ideen stellen.


Sprecher- und Beraterteam neu gewählt

Es folgte der offizielle Teil: die Mitgliederversammlung der Jungen ISN. Florian Hollmann blickte auf das ereignisreiche vergangene Jahr mit zahlreichen Aktionen der Jungen ISN zurück. Seminare zur Hofübergabe, die Exkursion nach Spanien und die erfolgreichen Messeauftritte auf der EuroTier und den Agrarunternehmertagen waren Highlights.

Bei den Wahlen wurde Philipp Lütjens im Sprecherteam der Jungen ISN bestätigt. Lena Agethen, Moritz Böckermann und Philipp Giede-Jeppe haben aus betrieblichen und beruflichen Gründen ihren Platz im Sprecherteam zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an die drei für ihre jahrelange, engagierte ehrenamtliche Arbeit in der Jungen ISN!

Florian Hollmann, Kilian Henne und Nils Thun rücken nach und setzen ihre ehrenamtliche Arbeit nun im Sprecherteam fort. An ihre Stelle neu in das Beraterteam der Jungen ISN wurden Gereon Albers (Emsland), Sebastian Ermann (Coesfeld) und Theres Hake (Hameln) gewählt.


Weitere Eindrücke von der Mitgliederversammlung sind in der Bildergalerie der Jungen ISN hochgeladen

arrow_upward