25.03.2021rss_feed

ITW: Hohe Teilnahme bei Ferkelerzeugern und Mästern – Handel stockt den Fonds auf

©ITW

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Das Beteiligung von Sauenhaltern, Ferkelaufzüchtern und Schweinemästern an der Initiative Tierwohl (ITW) ist in der dritten Programmphase größer denn je. Nach Angaben der ITW stocken die beteiligten Handelsunternehmen nun den Fonds, über den die Kosten der Ferkelaufzüchter und indirekt der Sauenhalter ausgeglichen werden, auf. Dadurch können alle Teilnahmeanträge der Ferkelaufzüchter erfüllt werden und es entsteht keine Warteliste. Der zusätzliche Lidl/Kaufland-Bonus wird allerdings auf alle teilnehmenden Ferkelaufzüchter verteilt, so dass sich durch die hohe Teilnehmerzahl der zusätzliche Betrag von 1€ auf 0,50€ je Aufzuchtferkel reduziert. Die Kosten der Schweinemäster müssen über die Schlachtbetriebe ausgeglichen werden.

ISN: Die Schweinehalter haben erneut eindrucksvoll gezeigt, dass sie bereit sind, mehr Tierwohl in ihren Ställen umzusetzen, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu bietet. Gleichzeitig ist das auch ein Fingerzeig in Richtung Politik, in Sachen Nutztierstrategie Dampf zu machen.

 

Mehr als doppelt so viele Ferkel wie in voriger Programmphase

Am 1. Februar startete die dritte Registrierungsphase für die Initiative Tierwohl (ITW) speziell für die Ferkelaufzüchter. Diese konnten sich bis zum 1. März für die dritte Programmphase der ITW anmelden.

Nun zeigt sich: das Interesse der Schweinehalter ist groß: Zum aktuellen Programm 2021-2023 haben sich insgesamt 6.832 Schweine haltende Betriebe angemeldet. Darunter 1.027 Sauenhalter und 1.240 Ferkelaufzüchter mit gut 14 Millionen Ferkeln. Das sind mehr als doppelt so viele Ferkel wie im Programm 2018-2020.

 

Fonds für Ferkelerzeuger vom Handel aufgestockt

Wie die ITW mitteilt, stockten die Handelsunternehmen ihr finanzielles Engagement massiv auf, um die Breitenwirksamkeit der Initiative noch weiter zu erhöhen. Damit teilnehmende Sauenhalter an ebenfalls teilnehmende Ferkelaufzüchter liefern können, haben die Händler einen Fonds aufgesetzt, aus dem die Ferkelerzeuger zusätzlich zu dem Marktpreis einen Tierwohl-Aufpreis pro Ferkel erhalten.

Statt wie geplant rund 75 Millionen Euro für die Jahre 2021-2023, stellen die teilnehmenden Lebensmitteleinzelhändler (LEH) jetzt rund 135 Millionen Euro für Ferkelerzeuger bereit. Damit könne allen interessierten Betrieben eine ITW-Teilnahme ermöglicht werden.

 

Teilnahmezuwachs auch bei Mästern groß

Für teilnehmende Schweinemäster gilt ein anderes Prinzip des Kostenausgleichs. Sie erhalten den von der ITW festgesetzten Tierwohl-Aufpreis von derzeit 5,28 Euro pro Tier über den Schlachtbetrieb. Auch bei den Mastschweinen verzeichnet die ITW einen erheblichen Zuwachs. Waren es im vergangenen Programm noch rund 12 Millionen Tiere, so sind für das Programm 2021-2023 bereits 17,3 Millionen Mastschweine angemeldet. Damit machen die Mastschweine aus den teilnehmenden ITW-Betrieben über 34 Prozent der in Deutschland erzeugten Mastschweine aus.

Zusätzlicher Lidl/Kaufland-Bonus je Aufzuchtferkel reduziert sich durch größeren Teiler

Damit nicht nur ein Teil der Ferkelaufzüchter per Losverfahren in den Genuss des zusätzlichen Lidl-/Bonus kommt, wird der Betrag nun auf die größere Zahl an Ferkelerzeuger verteilt. Somit reduziert sich der Betrag je Tier von den ursprünglich vorgesehenen 1,0 € auf 0,50 € je Aufzuchtferkel. Das heißt, der Gesamtonus je Aufzuchtferkel beträgt in der neuen ITW-Phase 3,57 €. Die Initiative Tierwohl hat darüber die Bündler in einem Schreiben informiert.

 

Die ISN meint:

Und wieder haben die Schweinehalter die Erwartungen übertroffen. Die Schweinehalter haben durch ihre zahlreichen Anmeldungen gezeigt, dass sie bereit sind, mehr Tierwohl in ihren Ställen umsetzen, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu bietet, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Und das ist auch ein Fingerzeig in Richtung Politik – Gebt den Schweinehaltern eine Perspektive und Planungssicherheit, entwickelt den durch den Borchert-Plan eingeschlagenen Weg zur Nutzierstrategie zügig bis zur Umsetzung weiter, statt mit immer neuen Regelungen im Ordnungsrecht den Weg zu verbauen. Anerkennung ist auch in Richtung Lebensmitteleinzelhandel angebracht. Es ist ein gutes Signal, dass der Einzahlungen in den Fonds der ITW erweitert wurde, damit alle Ferkelerzeuger, die sich angemeldet haben, auch teilnehmen können, so Staack.


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