25.04.2022rss_feed

Internationaler Getreiderat erwartet kaum Einbußen bei der nächsten Getreideernte

Laut IGC wird die globale Getreideerzeugung im kommenden Wirtschaftsjahr voraussichtlich kaum kleiner ausfallen als 2021/22.

Laut IGC wird die globale Getreideerzeugung im kommenden Wirtschaftsjahr voraussichtlich kaum kleiner ausfallen als 2021/22.

Nach einer aktuellen Prognose des Internationalen Getreiderates wird die globale Getreideernte 2022/23 fast das Vorjahresniveau erreichen. Aufgrund des Ukraine-Kriegs ist die Vorhersage allerdings mit großer Unsicherheit behaftet, berichtet AgE.

 

Trotz der weltweit kräftigen Verteuerung von Energie und landwirtschaftlichen Betriebsmitteln wird die globale Getreideerzeugung im kommenden Wirtschaftsjahr voraussichtlich kaum kleiner ausfallen als 2021/22. Davon geht nach aktuellem Stand zumindest der Internationale Getreiderat (IGC) aus. Er beziffert die betreffende Menge in einer ersten Prognose für 2022/23 auf 2,275 Mrd. t Getreide; das wären nur 13 Mio. t oder 0,6 % weniger als die Ernteschätzung für die noch laufende Saison. Allerdings weisen die Londoner Fachleute darauf hin, dass die Voraussage wegen des Krieges in der Ukraine mit besonders großer Unsicherheit behaftet sei.

 

Geringere Maisernte erwartet

Nach Einschätzung des Getreiderates dürfte im nächsten Vermarktungsjahr vor allem die Maisernte kleiner ausfallen. Hier wird mit einer Menge von 1,197 Mrd. t gerechnet; das wären 13 Mio. t weniger als das für 2021/22 veranschlagte Ergebnis. Maßgeblich ist der Einbruch der Produktion in der Ukraine, für die ein Maisaufkommen von nur 18,6 Mio. t erwartet wird. Bei der Ernte 2021 hatten die ukrainischen Landwirte noch 41,9 Mio. t Mais von den Feldern geholt. Ein Teil dieses Ausfalls dürfte dem IGC zufolge durch deutliche Produktionszunahmen in Brasilien und Argentinien ausgeglichen werden.

 

Deutlicher Rückgang des Maisanbaus in der Ukraine

Laut dem Getreiderat wird der Maisanbau in der Ukraine in diesem Jahr vermutlich um 40 % auf das Zwölfjahrestief von 3,3 Mio. ha zurückgehen. Begründet wird dies mit den massiven Infrastrukturschäden und den Risiken beim Zugang zu Feldern in wichtigen nördlichen Anbaugebieten. Zudem seien die Erzeuger dort aufgrund unverkaufter Bestände aus der Ernte 2021 auch mit erheblichen Cashflow-Problemen konfrontiert, was die Beschaffung und den Einsatz von Betriebsmitteln erheblich erschwert.

 

Globaler Getreideverbrauch auf Rekordhoch

Mit Blick auf den globalen Getreideverbrauch rechnen die Londoner Fachleute für 2022/23 trotz des sich an den Terminmärkten abzeichnenden anhaltend hohen Preisniveaus mit einem neuen Rekord von 2,302 Mrd. t; das wären 21 Mio. t oder 0,9 % mehr als im Vorjahr. Allerdings dürfte das Nachfragewachstum bei Ware für die menschliche Ernährung und zu Futterzwecken unterdurchschnittlich ausfallen.

 

Welthandel mit Getreide wird abnehmen

Der Welthandel mit Getreide wird 2022/23 gemäß der IGC-Prognose das zweite Jahr in Folge zurückgehen: Erwartet wird eine Abnahme um 9 Mio. t oder 2 % auf 407 Mio. t. Dabei wird für Mais ein Rückgang im Vergleich zu 2021/22 um knapp 4 Mio. t oder gut 2 % auf etwa 171 Mio. t erwartet, während beim Weizen das Vorjahresniveau von 193 Mio. t wieder erreicht werden soll.


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