02.05.2017rss_feed

Insolvenz bei den Wurstherstellern Lutz und Astro

Der Margendruck in der Fleischwarenindustrie ist in den letzten Monaten stark gestiegen. Dass der Pleitegeier kreist, vermutete die Branche schon länger. Nun gibt es erste, prominente Opfer, wie verschiedenen Presse-berichten zu entnehmen ist: Die Wursthersteller Lutz Convenience Food (Landsberg) sowie Astro (Verl) haben in dieser Woche Insolvenz angemeldet.

 

Die seit Jahresbeginn spürbar gestiegenen Schweine-preise und die damit gestiegenen Kosten für den Rohstoffeinkauf haben dem Unternehmen Lutz nach eigenen Angaben den Rest gegeben, denn die Roh-stoffkosten machen in der Wurstbranche etwa 70 % aus. Insgesamt hätten etliche Unternehmen ihre Reser-ven aufgebraucht, kommentiert die Lebensmittel-zeitung. Höhere Wurstpreise seien dringend notwendig, sonst sei dies nur der Anfang einer Pleitewelle.
Lutz stand bereits seit einiger Zeit ganz oder in Teilen zum Verkauf. Eigentümer ist seit dem Jahr 2014 die Münchener Beteiligungsgesellschaft Paragon Partners zusammen mit Jürgen Abraham und Norbert Barfuß, nachdem die deutsche Sparte Convenience Retail aus der niederländischen Vion herausgelöst wurde. Anfang 2017 übernahm Werner Wolf die Geschäftsführung von Norbert Barfuß. Die Lutz Gruppe besteht aus 7 Produktionsstätten, 29 Filialen, 9 Frischecentern und 3 Fleischmärkten sowie den Marken Lutz, Weimarer, Quisit, Nocker, Artland, Vegetaria und Heiter/Ihr Rheingauer Metzger und beschäftigt 1.000 Mitarbeiter. Das familiengeführte Unternehmen Astro in Verl produziert als Vollsortimentslieferant etwa 12.000 t Fleischwaren pro Jahr und beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter.
Für den Lutz-Tochterbetrieb Artland Convenience in Badbergen scheint es bereits eine Übergangslösung zu geben. Tönnies wird dort nach Angaben der Lebensmittelzeitung Rinder in Lohn schlachten lassen. Die aktuelle Schlachtzahl betrage rund 1.000 Tiere pro Woche, genehmigt seien 3.500 Rinder pro Woche. Das Interesse an dem Betrieb bestünde schon länger, doch nach der Insolvenz 2005 hatte damals die Vion den Zuschlag erhalten.


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