Immer wieder Metro: Thema Herkunftskennzeichnung versehentlich
falsch verstanden oder absichtliche Verbrauchertäuschung?
Screenshot aktueller Prospekt der Metro für Gastronomie und Großverbraucher ©https://gastro-prospekte.metro.de/gastrojournal-1301-2601/page/1?_ga=2.210223644. 84067405.1642489818-485960339.1642489818
Der Großhandelskonzern Metro verkauft munter Fleisch aus aller Welt, während die Ferkelerzeuger und Schweinemäster hierzulande aufgrund der katastrophalen Preissituation um ihre Existenz kämpfen.
ISN: Das ist dickfellig und unverschämt. Ist dem Großhändler Metro die Notlage der deutschen Schweinehalter egal? Wir fordern endlich Vorfahrt für deutsches Schweinefleisch - und zwar von Geburt der Tiere an!
Fleisch aus aller Welt – nur nicht aus Deutschland?
Und täglich grüßt nicht nur das Murmeltier, sondern auch die Metro. Ein Blick in deren aktuelle Werbeprospekte sorgt mal wieder für massiven Frust bei den Schweinehaltern. Statt auf die seit Monaten anhaltende Kritik zu reagieren, wirbt der Großhändler munter weiter für Schweinefleisch aus anderen Herkunftsländern, obwohl hierzulande die Läger überlaufen, die Erzeugerpreise am Boden liegen und viele Schweinehalter in Deutschland nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Auch im aktuellen Angebotsprospekt findet sich erneut eine Anzeige für Das einzigartige Schweinefleisch
von Duroc Schweinen aus Spanien mit entsprechendem Werbeaussagen zum Futter und zum Tierschutz.
Herkunft bleibt verschwiegen
Auch die nächste Frechheit lässt nicht lange auf sich warten: Die Metro macht für den Bereich Gastro aktuell Werbung für Schweinefleisch aus deutscher Zerlegung
. Das klingt erst mal gut, doch beim zweiten Blick drängt sich die Frage auf: Hat der Großhändler aus Düsseldorf das Thema Herkunftskennzeichnung etwa versehentlich
falsch verstanden oder soll der Verbraucher hier absichtlich getäuscht werden?
Deutsche Zerlegung ist nämlich keinesfalls gleichzusetzen mit deutscher Herkunft. Wo wurde das Tier geboren, wo ist es aufgewachsen, wo wurde es geschlachtet? Darüber hüllt sich die Metro in Schweigen und gibt lediglich an, dass es in Deutschland zerlegt wurde. Damit beweist die Metro wieder mal keinerlei Verantwortungsgefühl. Scheinbar ist dem Konzern die heimischen Schweinefleischerzeuger komplett egal und man ist offensichtlich nicht gewillt, den deutschen Schweinehaltern, die sich aktuell in einer dramatischen Notsituation befinden, mit verkaufsfördernden Werbemaßnahmen zu helfen.
Die ISN meint:
Die Schweinehalter stehen mit dem Rücken zur Wand. Die Preissituation für Ferkelerzeuger und Schweinemäster ist katastrophal. Statt sich wie andere Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels beim Schweinefleisch für eine Herkunft 5xD auszusprechen, wirbt die Metro munter für Schweinefleisch aus Spanien und weiteren Ländern. Das ist dickfellig und unverschämt. Ist dem Großhändler aus Düsseldorf die Notlage der deutschen Schweinehalter egal? Wir fordern endlich Vorfahrt für deutsches Schweinefleisch!
Damit Lebensmittelgroßhändler hier nicht weiter unter dem Radar schwimmen, ist es ganz wichtig, dass die nun auch im Koalitionsvertrag anvisierte verpflichtende Herkunftskennzeichnung für alle Schweinefleischprodukte endlich flächendeckend kommt – so wie wir sie seit Jahren fordern!