Hessen fördert Klimaschutz in der Tierhaltung
Im Hinblick auf das Ziel Hessens, bis 2045 klimaneutral zu werden, unterstützt das Land im Haushaltsjahr 2022 mit rund 12 Millionen Euro landwirtschaftliche Betriebe dabei, Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Gefördert werden u.a. stallbauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls oder auch Verfahren zur Reduzierung von Ammoniakemissionen.
Wie das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in dieser Woche mitteilte, will das Land die Gesamtemissionen mindern, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Neben den Bereichen Verkehr und Industrie soll auch in der Landwirtschaft angesetzt und Klimaschutzmaßnahmen gefördert werden.
Stallbauliche Anpassungen
Mit einem überarbeiteten und verbesserten Einzelbetrieblichen Förderungsprogramm Landwirtschaft will Hessen landwirtschaftliche Betriebe gezielter dabei unterstützen, Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Neben den Maßnahmen zum Klimaschutz werden mit dem Förderprogramm insbesondere Projekte zur Verbesserung des Tierwohls unterstützt. Dazu zählt z.B. der tierwohlgerechte Schweinestall der Familie Schmalz in Hungen mit großen Buchten sowie viel Licht und Luft für die Tiere. Der Neubau wurde im letzten Jahr fertiggestellt und konnte mit rund 270.000 Euro gefördert werden
, erläuterte Umweltministerin Priska Hinz diese Woche in Wiesbaden.
Insgesamt stehen in der bis Ende 2022 verlängerten EU-Förderperiode (2014-2020) rund 94 Millionen Euro öffentliche Mittel zur Förderung investiver Vorhaben bereit, davon im Haushaltsjahr 2022 rund 12 Millionen Euro
, so Hinz.
Stellschraube Ammoniak
Insbesondere sollen durch die Klimaschutzmaßnahmen die Ammoniakemissionen in der Landwirtschaft bis zum Jahr 2030 um 29 Prozent verringert werden. So sollen stallbauliche Maßnahmen und klimaschützende Verfahren wie z.B. Kot-Harn-Trennung-Systeme dafür sorgen, dass die Ammoniakfreisetzung deutlich reduziert wird. Auch eine nährstoffangepasste Mehrphasenfütterung trägt dazu bei, dass die Stickstoffausscheidungen der Tiere reduziert und damit die Bildung von Ammoniak insgesamt gemindert werden kann. Hierzu wird eine Fütterungstechnik angewendet, die Futterrationen, z. B. in Zusammensetzung und Menge sowie der Gabe in Intervallen, steuern kann
, erklärt Umweltministerin Hinz.
Hintergrund zur Förderung
Das Einzelbetriebliche Förderungsprogramm Landwirtschaft (EFP) wird aus Mitteln der EU, des Bundes und des Landes Hessen finanziert. Aus dem Klimaschutz-Sofortprogramm 2022 weist die Bundesregierung den Ländern im Haushaltsjahr 2022 zusätzliche Bundesmittel für die Umsetzung der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) zu. Über das Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) der GAK, das in Hessen über Teil I der Richtlinien EFP umgesetzt wird, können im Rahmen dieser Mittelaufstockung bauliche und technische Anpassungen in Ställen zur Minderung Emissionen freisetzender Flächen oder der Bau emissionsarmer Lagerstätten für flüssige Wirtschaftsdünger sowie die Nachrüstung von Abdeckungen für bereits in Betrieb befindliche Lagerstätten gefördert werden.
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