Hessen: ASP-Schutzmaßnahmen an der Landesgrenze zu NRW werden erhöht
Hessen will sich verstärkt gegen eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Schwarzwildbestand aus Nordrhein-Westfalen (NRW) nach West- und Nordhessen schützen. Dafür ist der Bau von Schutzzäunen entlang mehrerer Straßen im Grenzgebiet geplant. Eine entsprechende Allgemeinverfügung wurde in der vergangenen Woche erlassen.
Zum Schutz vor einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aus Nordrhein-Westfalen (NRW) nach West- und Nordhessen haben die Regierungspräsidien Kassel und Gießen neue Allgemeinverfügungen erlassen, die den Bau von festen Zäunen und mobilen Elektrozäunen entlang zahlreicher Straßen im Grenzgebiet zu Nordrhein-Westfalen rechtlich weiter absichern. Das gab das Hessische Landwirtschaftsministerium (HMLU) heute bekannt. Demnach sollen die Zäune in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill verlaufen und eine Ausbreitung aus den Gebieten jenseits der Landesgrenze zu NRW möglichst verhindern.
Regelungen gelten ab sofort
In den Allgemeinverfügungen ist geregelt, dass in einem Korridor von bis zu 500 Metern zu definierten Straßenzügen im Außenbereich mobile oder feste Schutzzäune aufgestellt und dauerhaft unterhalten werden dürfen. So soll gewährleistet werden, dass die Barrieren möglichst schnell errichtet werden können. Welche Bundes-, Land- und Kreisstraßen davon betroffen sind, ist in den Verfügungen aufgeführt. Diese Maßnahme, die auch der Vermeidung von Tierleid und wirtschaftlicher Schäden für schweinehaltende Betrieb dient, muss auf diesen eng definierten Flächen zum Zweck einer effektiven Bekämpfung der Tierseuche geduldet werden. Aufgrund der akuten Gefahrenlage gelten die Regelungen ab sofort.
Weitere Bekämpfungsmaßnahmen laufen parallel
Weiter berichtet das HMLU, dass gemeinsam mit den betroffenen Landkreisen die intensiven Maßnahmen zur Eindämmung des Seuchengeschehens fortgesetzt werden, die seit dem ersten Auftreten der ASP in NRW eingeleitet wurden. So seien bereits in den vergangenen vier Wochen im Grenzgebiet zu NRW Suchtrupps mit speziell ausgebildeten Hunden sowie Drohnen eingesetzt worden, um tote Wildschweine frühzeitig zu erkennen. Parallel wurde eine mobile Dekontaminationsstelle im Landkreis Marburg-Biedenkopf eingerichtet. Bislang ist es in Nordhessen zu keinem Eintrag der ASP gekommen. Weitere Schritte sind in enger Abstimmung zwischen den betroffenen Landkreisen, den Regierungspräsidien und dem Führungsstab ASP in Vorbereitung.