21.04.2016rss_feed

Grünen-Politikerin Dalbert soll neue Agrarministerin Sachsen-Anhalts werden

Prof. Dr. Claudia Dalbert (Grüne), designierte Landwirtschaftsministerin in Sachsen-Anhalt

Prof. Dr. Claudia Dalbert (Grüne), designierte Landwirtschaftsministerin in Sachsen-Anhalt

Neue Landwirtschaftsministerin in Sachsen-Anhalt soll die Grünen-Politikerin Dr. Claudia Dalbert werden. Die bisherige Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion und Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der Landtagswahl übernimmt nach Medienberichten die Leitung des künftigen Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Energie und Verbraucherschutz.

 

Dalbert tritt damit aller Voraussicht nach die Nachfolge von CDU-Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens an, der dieses Amt seit Oktober 2009 innehat. Zuvor war er sieben Jahre Staatssekretär im Agrarressort in Magdeburg gewesen. Der 64-jährige Agrarökonom wird der neuen schwarz-rot-grünen Landesregierung nicht angehören. Die designierte Ministerin Dalbert war zuletzt als Hochschullehrerin für Psychologie an der Martin-Luther-Universität Halle tätig, bevor sie 2011 in den Landtag einzog.

 

Verbände äußern Sorge

Die Entscheidung für ein grün geführtes Agrarministerium ist bei Branchenverbänden auf scharfe Kritik gestoßen. In einem Offenen Brief äußern 16 Verbände ihre Sorge um die Zukunft der ländlichen Wirtschaft. Sie warnen vor einer einseitigen Betonung der Ökologie zu Lasten der Ökonomie und fürchten um die Arbeitsplätze im Agrarsektor. Den Grünen werfen sie vor, sie setzten in der Agrarpolitik auf Ideologie statt Sachkenntnis und verfolgten obrigkeitsstaatliche Ansätze. Damit sei der bisherige Dialog auf Augenhöhe gefährdet.

 

Die ISN meint:

Sicher Frau Dalbert ist bisher nicht durch ihre Nähe zur Landwirtschaft aufgefallen. Doch unabhängig vom Parteibuch und den fachlichen Vorkenntnissen wird die größte Herausforderung sein, den Dialog zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen zu gestalten. Zumindest dafür bringt sie als ausgebildete Psychologin die Voraussetzung mit. Bemerkenswert ist auch, dass sie sich als Wissenschaftlerin mit der Bedeutung des Gerechtigkeitserlebens, der Frage wer für Gerechtigkeit eintritt und was die Folgen von Ungerechtigkeitserfahrungen sind, beschäftigt hat.

Die ersten Kontakte zur Landwirtschaft werden zeigen, wie schnell Sie sich in die komplexen Zusammenhänge einarbeitet und die so drängenden Themen der Schweinehalter – natürlich im Sinne der Schweinehalter – bearbeitet.


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