24.11.2022rss_feed

Getreidebilanz 2021/22: 16 Prozent Rückgang bei Futtergetreide

Getreideverbrauch 2021/22 ©BLE

Getreideverbrauch 2021/22 ©BLE

Der Inlandsverbrauch von Getreide ist im vergangenen Wirtschaftsjahr um fast 4 Mio. t gesunken. Aufgrund der rückläufigen Tierbestände wanderten im Vergleich zum Vorjahr insgesamt rund 16 % weniger Getreide in die Futtertröge, berichtet AgE.

 

Der rückläufige Tierbestand in Deutschland macht sich auch in der Getreidebilanz bemerkbar. Laut vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank der Inlandsverbrauch von Getreide im vergangenen Wirtschaftsjahr 2021/22 um fast 4 Mio. t auf rund 39 Mio. t. Nahezu 54 % des Getreides wurden als Futtermittel eingesetzt; das waren 4,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Absolut betrachtet wanderten insgesamt 20,9 Mio. t Getreide in die Futtertröge und damit rund 16 % weniger als noch 2020/21.

 

Inlandsverwendung für Futtermittel gesunken

Im Einzelnen verfüttert wurden im Berichtsjahr laut BZL etwa 6,6 Mio. t Weizen sowie jeweils 5,1 Mio. t Gerste und Mais. Der zurückgegangene Einsatz von Getreide als Futtermittel ist dem Zentrum zufolge unter anderem auf die geringere Mischfutterherstellung zurückzuführen. Schweinefutter als wichtigste Futtersorte nahm aufgrund des kleineren Schweinebestandes deutlich ab. Ein weiterer Grund für den Rückgang waren die gestiegenen Kosten der Futterkomponenten. Besonders deutlich fiel das Minus bei der Inlandsverwendung von Futtergerste mit 24 % aus.

 

Selbstversorgungsgrad steigt auf 109 Prozent

Knapp 23 % des gesamten Getreideverbrauchs in Deutschland entfielen 2021/22 auf Nahrungsmittel und rund 18 % auf die industrielle und energetische Nutzung; gegenüber dem Vorjahr waren das 3 Prozentpunkte mehr beziehungsweise 1 Prozentpunkt weniger. Der Anteil von Saatgut und Verluste lag zusammen bei knapp 6 %. Der mittlere Pro-Kopf-Verbrauch von Getreide ist im vergangenen Wirtschaftsjahr wieder gestiegen, laut BZL um 3,3 % auf 106,6 kg. Trotz einer geringeren Erntemenge gegenüber 2020 erhöhte sich im Wirtschaftsjahr 2021/22 aufgrund der stärker gesunkenen Inlandsverwendung der Selbstversorgungsgrad mit Getreide und Getreideerzeugnissen. In der Summe über alle Getreidearten deckte die Ernte den inländischen Bedarf zu 109 % ab, nach 101 % im Vorjahr.

 


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