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Kann das Futtermittel beanstandet werden? Toleranzen und Analysenspielräume für Einzel- und Mischfuttermittel

Futtermittel Sackware 1

Entspricht das gelieferte Futter der Deklaration auf dem Lieferschein?

Wer sicher gehen möchte, muss eine Probe in einem Labor untersuchen lassen. Um den Befund der Futtermittelanalyse im Anschluss richtig interpretieren zu können, ist es wichtig die futtermittelrechtlichen Toleranzen und Analysenspielräume zu kennen.

Andrea Meyer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die wichtigsten Zahlen für Einzel- und Mischfuttermittel zusammengestellt.

 

Amtliche Probenehmer einschalten

In dem Beitrag werden die Toleranzen für ausgewählte Inhaltsstoffe (wie Rohprotein, Rohfaser, Stärke, etc.) und Zusatzstoffe (wie Lysin, Vitamine, Mineralstoffe, etc.) aufgeführt. Handelt es sich um einen Zusatzstoff, sind darüber hinaus die Analysenspielräume von Bedeutung. Daher sind die Analysenspielräume des VDLUFA für erwünschte und unerwünschte Stoffe ebenfalls in dem Artikel zu finden.

 

Anhand von Beispielen werden die Zahlen erläutert:

In einem Mineralfutter werden 2.000 mg Vitamin E/kg deklariert, aber nur 1500 mg/kg analysiert. Ist eine Beanstandung zulässig?
2.000 mg Vitamin E entsprechen 2.000 Einheiten.
Der analysierte Gehalt darf folglich um maximal 10 % vom deklarierten Wert abweichen (Toleranz).

2.000 mg

- 200 mg

Vitamin E (deklarierter Gehalt)

(= 10 % Toleranz)

= 1.800 mg

Vitamin E (noch rechtlich zulässiger Gehalt)

 

 

1.500 mg

+ 240 mg

Vitamin E (Analysenbefund)

(= 16 % Analysenspielraum)

= 1740 mg

Vitamin E

Ergebnis:

Da der analysierte Wert (inkl. Analysenspielraum) von 1740 mg den noch zulässigen Wert von 1800 mg unterschreitet, ist das Mineralfutter zu beanstanden.

 

Ergänzend rät Meyer dazu amtliche Probenehmer einzuschalten, um die Ergebnisse später bei möglichen Rechtsstreitigkeiten verwenden zu können.


Hier finden Sie den Artikel der LWK Niedersachsen zu Toleranzen und Analysenspielräume für Einzel- und Mischfuttermittel

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