Ferkelkastration: Niedersachsen will Übergangsfrist von bis zu zwei Jahren
Niedersachsen hat einen neuen Kompromissvorschlag in Sachen betäubungslose Ferkelkastration vorgelegt.
Nach einem Antragsentwurf, den die Landesregierung möglicherweise nächste Woche in der Bundesratssitzung einbringen wird, soll das mit Beginn des nächsten Jahres in Kraft tretende Verbot der betäubungslosen Kastration ausgesetzt werden, bis ein zugelassenes Narkosemittel seit drei Monaten im Handel verfügbar ist, längstens jedoch bis Ende 2020. Der Vorschlag orientiert sich am Antrag Baden-Württembergs, der im Agrarausschuss der Länderkammer nur knapp gescheitert war. Allerdings war darin eine Verlängerung der Übergangsfrist bis maximal Ende 2021 vorgesehen.
Backhaus: sachorientierte Lösung
finden
Unterdessen hat sich Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus erneut für einen Kompromiss ausgesprochen. Die Entscheidung für eine befristete Fortführung der betäubungslosen Ferkelkastration dürfe keine Frage parteipolitischer Programmatik sein
. Stattdessen müsse man eine sachorientierte Lösung
finden, heißt es in einem Schreiben des SPD-Politikers an seine Länderkollegen sowie maßgebliche Akteure auf Bundesebene.
Mortler: Endzeitstimmung
auf Betrieben
Vor einem Strukturbruch in der Sauenhaltung warnte erneut die stellvertretende Vorsitzende des CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann. Wir brauchen Lösungen, die den Betrieben Luft zum Atmen lassen
, so Connemann in der gestrigen Haushaltsdebatte des Bundestages. Die agrarpolitische Sprecherin der CSU-Landesgruppe, Marlene Mortler, sprach von Endzeitstimmung
in vielen Betrieben und mahnte dringend eine sachgerechte politische Entscheidung an. Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff warf Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner Versäumnisse der Lösung der drängenden Probleme in der Schweinehaltung vor.