EU will Bezeichnungen für Fleischersatzprodukte strenger regulieren
Die EU-Kommission möchte die Verwendung von traditionellen Bezeichnungen für Fleischprodukte besser schützen und die Bezeichnung für Fleischersatzprodukte strenger regulieren. Pflanzliche Alternativen sollen Begriffe wie Lende
oder Speck
nicht mehr tragen dürfen. Die Brüsseler Behörde will damit zum einen die europäischen Tierhalter stärken, aber auch den Verbraucherschutz, berichtet Agra Europe.
ISN: Gut so! Was auf der Verpackung drauf steht, sollte auch drin sein. Wir begrüßen verbindliche Regelungen für die Bezeichnung von Fleischersatzprodukten auf EU-Ebene.
Die EU-Kommission möchte die Verwendung von traditionell für Fleischprodukte genutzten Bezeichnungen weiter einschränken. Das geht aus dem am vergangenen Mittwoch (16.7.) vorgelegten Vorschlag zur Überarbeitung der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) hervor. Die Behörde argumentiert darin, dass es sowohl im Interesse der Erzeuger als auch der Verbraucher sei, Begriffe, die traditionell für tierische Lebensmittel verwendet werden, nicht bei pflanzlichen Fleischersatzprodukten einzusetzen.
Tierhaltung stärken und Transparenz am Binnenmarkt erhöhen
Die EU-Kommission verweist explizit auf ihre im Februar veröffentlichte agrarpolitische Vision, in der sie eine stärkere europäische Tierhaltung zum Ziel erklärt. Der Viehsektor der Union sei besonders anfällig für verschiedene Schocks und müsse hohe Produktionsstandards einhalten, die vom Markt nicht immer honoriert würde. Mit Blick auf die Verbraucher wird argumentiert, dass fleischbezogene Begriffe oft eine kulturelle und historische Bedeutung hätten. Es sei daher angemessen, diese zu schützen, um die Transparenz im Binnenmarkt hinsichtlich der Lebensmittelzusammensetzung und des Nährwerts zu verbessern.
Liste mit 29 Begriffen vorgelegt
So solle sichergestellt werden, dass Verbraucher fundierte Entscheidungen treffen könnten, insbesondere diejenigen, die gezielt nach dem Nährwertprofil traditioneller Fleischprodukte suchten. Im Anhang des Reformvorschlags werden 29 Bezeichnungen aufgeführt, die ausschließlich für Fleisch verwendet werden sollen, darunter Begriffe wie Lende, Haxen und Speck. Als Fleisch werden dabei die essbaren Teile von Tieren definiert.
Die ISN meint:
Gut so! Was auf der Verpackung drauf steht, sollte auch drin sein. Wir begrüßen verbindliche Regelungen für die Bezeichnung von Fleischersatzprodukten auf EU-Ebene. Immer wieder legen die EU-Abgeordneten in verschiedenen Bereichen großen Wert auf klare und eindeutige Bezeichnungen, die eine Täuschung des Verbrauchers verhindern sollen.
Lende, Haxen und Speck sind ihrem Namen nach Fleischprodukte tierischer Herkunft. Die Differenzierung zwischen tierischen Produkten und pflanzlichen Alternativen muss im Supermarkt-Regal klar und auf den ersten Blick erkennbar sein - und nicht nur mit der Leselupe. Alles andere ist aus unserer Sicht Verbrauchertäuschung.