EU-Schweineproduktion wächst stärker als erwartet
In der Europäischen Union sind im ersten Halbjahr 2015 mehr Schweine geschlachtet worden als dies zuvor prognostiziert worden war.
Laut aktuellen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) kamen von Januar bis Juni bei den meldepflichtigen Schlachtbetrieben insgesamt 126,6 Millionen Tiere an den Haken; das waren 4,9 Millionen oder 4,1 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Schweinefleischanfall nahm gegenüber der Vorjahresperiode sogar um 560 000 t oder 5,2 % auf 11,4 Mio t zu, fasst Agra Europe zusammen.
Spanier erzeugen deutlich mehr Schweine
Im März war der Prognoseausschuss bei der EU-Kommission dagegen von einem Produktionsanstieg von nur
2,5 % im ersten Halbjahr 2015 ausgegangen; auch die danach nach oben korrigierte Schätzung wird durch die aktuellen Schlachtzahlen noch übertroffen. Besonders kräftig wuchs die Erzeugung im Vorjahresvergleich laut Eurostat in Spanien, und zwar um fast 1,7 Millionen Schweine oder 7,6 % auf mehr als 23 Millionen Tiere. Auch im benachbarten Portugal lag die Wachstumsrate mit 7,3 % überdurchschnittlich hoch. Für die Niederlande wurde ein Plus von annähernd 0,6 Millionen Stück oder 7,9 % auf 7,6 Millionen Schweine ausgewiesen.
In nur sechs EU-Staaten weniger Schweine geschlachtet
Kräftige Zuwächse bei den Schlachtungen, nämlich zwischen 5,4 % und 6,5 %, verzeichneten zudem Polen, Italien und Estland. Verhaltener fiel dagegen der Produktionsanstieg den Luxemburger Statistikern zufolge in Deutschland aus, wo sich das Schlachtaufkommen um 685 000 Tiere oder 2,4 % auf gut 29,3 Millionen Schweine vergrößerte. In Dänemark und Österreich legte die Produktion mit jeweils 1,4 % ebenfalls nur unterdurchschnittlich zu; für Frankreich wurde ein relativ schwaches Plus von 0,7 % auf knapp 11,8 Millionen erzeugter Schweine gemeldet.
Nur in sechs EU-Staaten wurden laut Eurostat im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 weniger Tiere ins Schlachthaus geliefert. Dabei war das Aufkommen in Luxemburg und Lettland leicht rückläufig; in Griechenland und Tschechien nahmen die Schweineschlachtungen um jeweils 4,0 % ab. Im zweistelligen Prozentbereich soll dagegen das Schweineangebot in Malta und der Slowakei gesunken sein.