EU-Schweinepreise: Notierungen stabil – starke Unzufriedenheit deutet sich an
Der europäische Schlachtschweinemarkt zeigt in der laufen Schlachtwoche insgesamt kaum Bewegungen. Die Notierungen in den nördlichen Staaten konnten erwartungsgemäß die Preissteigerungen der Vorwoche auf dem erreichten Niveau halten. Der Süden neigt weiterhin saisonbedingt zur Schwäche.
Deutlich wird, dass die Unzufriedenheit bei allen Marktteilnehmern in ganz Europa momentan sehr, sehr groß ist. Zwischen abgebender und abnehmender Seite spitzt sich der Konflikt offenbar zu. Flächendeckend gilt zurzeit, dass das Angebot an lebenden Schweinen zunimmt und das allgemeine Preisniveau für die grüne Seite deutlich zu niedrig ist, während die rote Seite angibt, es sei – natürlich – zu hoch.
In Frankreich konnte sich die Börsennotierung knapp behaupten. Dennoch bleibt die Situation dort angespannt. Erstmalig in der Geschichte Frankreichs habe ein Schlachtunternehmen in Frankreich den Preis der Börse in Plerin nicht akzeptiert, sondern einen abweichenden, niedrigeren Preis ausgezahlt. Das habe aus Angst vor Protesten bislang kein Unternehmen gewagt, so die Erläuterung eines Marktteilnehmers. Unzufriedenheit wird auch in den Niederlanden deutlich. Die jüngste Notierung der Utrechter Börse wurde vorläufig ausgesetzt. Das Börsenergebnis von minus 4 Cent habe viel Kritik in den Reihen der niederländischen Viehhändler erzeugt. Sogar Manipulationsvorwürfe wurden erhoben, die – wie auch ein möglicher Softwarefehler – allerdings nicht bestätigt wurden. Nun wird weiterverhandelt. Nicht gut für die Autorität der Notierung, kommentierte ein Marktbeobachter.
Tendenz für den deutschen Markt:
Unbestritten zeigt die aktuelle Marktsituation Unsicherheit. Die Angebotsmengen sind größer geworden, so dass das Platzieren der angebotenen Stückzahlen bis Wochenmitte nur begrenzt möglich ist. Allerdings berichten aktuell Vermarkter, dass die Erzeugerseite bereits dazu neigt, sehr leichte Tiere abzuliefern. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die Flinte nicht ins Korn zu werfen. Das morgige Auktionsergebnis gilt es abzuwarten.
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