30.12.2019rss_feed

EU-Schweinepreise: Ausnahmejahr mit Jahreshöchstpreisen

Für den europäischen Schlachtschweinemarkt neigt sich ein untypisches Jahr dem Ende entgegen und stand ganz im Zeichen der Afrikanischen Schweinepest (ASP).

Rückblickend lagen die durchschnittlichen Notierungen deutlich über den Notierungen des Vorjahres. In den Niederlanden und Dänemark lagen die Notierungen im Jahresdurchschnitt um 23 % über dem Vorjahresniveau. In Deutschland waren es 22 % und in Frankreich 21 %. Die spanische Notierung lag mit einem durchschnittlichen Notierungsniveau von 1,78 EUR/kg an der Spitze im Ranking der fünf größten Schweine haltenden EU-Mitgliedsländer. Das Plus gegenüber dem Vorjahr fiel allerdings mit 18 % geringer aus als bei den Mitbewerbern.

Verhaltener Start

Nach dem Jahreswechsel 2018/19 starteten die Notierungen für Schlachtschweine in Europa auf niedrigem Preisniveau in das neue Jahr. Die korrigierten Notierungen in den Niederlanden und Dänemark bildeten mit rund 1,24 €/kg die Schlusslichter unter den fünf größten Schweine haltenden EU-Mitgliedsländern.

Nach dem alljährlichen Abbau der Überhänge Anfang Januar und einer langen, wie in Beton gegossenen Phase völlig unveränderter Notierungen entwickelten sich die Schlachtschweinemärkte dann extrem temporeich und dynamisch. Infolge des Ausbruchs der ASP in China entstand dort ein enormer Nachfragesog nach Schweinefleisch, der die europäischen Schweinefleischexporte in die Höhe wachsen ließ.

China bestimmt die Preise im 2. Halbjahr

Während die spanische Notierung bereits ab Februar sukzessive zulegte, platzte im restlichen Europa erst Mitte März der Knoten und die Preisralley wurde in Gang gesetzt. Die angebotenen Stückzahlen reichten grenzübergreifend nicht aus zur Bedarfsdeckung. Die rückläufigen Schweinebestände in den meisten EU-Mitgliedsländern trugen ihren Teil zur Entwicklung bei.

Das so genannte Sommerloch setzte in der Sommerferienzeit den Norden und Nordwesten Europas zeitweise preislich unter Druck.

Im Herbst blieb letztlich der alljährliche, saisonale Preisrückgang aus. Im November legten die Notierungen nochmal kräftig zu. Der florierende Asienexport hatte sogar ab Oktober der dänischen Notierung entgegen dem Trend der übrigen EU-Länder zu einem neuen Jahreshöchststand verholfen. Und die spanische Notierung, die im Herbst aufgrund der abreisenden Urlauber stark zurückgeht, gab deutlich weniger als in anderen Jahren nach. Kurz vor Weihnachten gaben viele Notierungen infolge des Preisdrucks der roten Seite dann doch noch nach.

 


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