15.08.2022rss_feed

EU-Schweinefleischexporte: Absatz und Erlöse weiter im Sinkflug

©Pixabay

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Die Exporteure von Schweinefleisch in der Europäischen Union (EU) mussten in bisherigen Jahresverlauf deutliche Einbußen bei Absatz und Erlösen verkraften. Der Hauptgrund waren die wegbrechenden Ausfuhren nach China, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 62 % zurückgingen, berichtet Agra Europe (AgE).

 

Laut Daten der Brüsseler Kommission sind die Ausfuhren von Schweinefleisch und Nebenerzeugnissen - ohne den Handel mit Großbritannien - von Januar bis Mai gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 28 % auf 1,85 Mio. t Schlachtgewicht (SG) gesunken. Das bedeutete zudem eine Abnahme bei den Exporterlösen um 1,56 Mrd. Euro oder 27 % auf 4,15 Mrd. Euro.

 

EU-Außenhandel mit China eingebrochen

Dies lag nahezu ausschließlich am schwachen Absatz in China. Die in die Volksrepublik verschiffte Menge an EU-Schweinefleisch nahm um fast 943.000 t oder 62 % auf 565.700 t ab; die betreffenden Ausfuhrerlöse brachen dabei um mehr als 2,2 Mrd. Euro oder 67 % auf 1,07 Mrd. Euro ein. Zudem sank die Ausfuhrmenge nach Hongkong im Vorjahresvergleich um rund zwei Drittel auf nur noch 34.270 t. Auf den im vergangenen Jahr noch nachfragestarken Markt in Vietnam wurde mit 30.800 t rund 60 % weniger EU-Ware verkauft.

 

Geschäfts mit Japan, Südkorea und den Philippinen ausgeweitet

Für alle anderen Destinationen zeigen die Handelsdaten jedoch teilweise deutliche Zuwächse bei den EU-Schweinefleischausfuhren. So legte der Absatz in Japan um mehr als die Hälfte auf 206.900 t zu, da vergleichsweise günstige Preise und der niedrigere Eurokurs den Bezug von gefrorener EU-Ware attraktiver machten. Nach Südkorea stiegen die Ausfuhren sogar um gut 70 % auf 155.300 t, auf die Philippinen um mehr als 30 % auf 207.600 t. Dies waren alles Absatzmärkte, wo die USA Marktanteile verloren haben.

 

Spanien bleibt trotz Rückgängen größter EU-Exporteur

Größter Schweinefleischexport der EU blieb Spanien mit 692.980 t; das waren allerdings fast 30 % weniger als in den ersten fünf Monaten von 2021. Die dänischen Ausfuhren sanken um 25,4 % auf 319.050 t. Deutschland als vormaliger Spitzenreiter bei den EU-Schweinefleischausfuhren verliert dagegen immer mehr an Bedeutung. Aufgrund der Ausfuhrsperren wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ging der Absatz von deutschem Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen in Drittländern gegenüber der Vorjahresperiode um 42,3 % auf 119.060 t zurück.


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